Epilepsie braucht Offenheit!

Etwa 40.000 Betroffene in Hessen: Aktionstag auf dem Uniplatz

Punkt 11 Uhr wurde der Aktionstag am Uniplatz eröffnet
Fotos: Miriam Rommel

18.09.2016 / FULDA - Unter dem Motto „Epilepsie braucht Offenheit“ startete vor einigen Monaten in Wiesbaden die Aufklärungskampagne des Diakonischen Werkes Hochtaunus, die mit Unterstützung von "Aktion Mensch"  finanziert wird und unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier steht.



In 12 hessischen Städten wird auf die chronische Erkrankung Epilepsie aufmerksam gemacht. Zum Austausch am Info-Pavillon stehen Vertreter der Selbsthilfe, Epilepsieberatung und Neurologie zur Verfügung. Ein Rahmenprogramm mit kostümierten Stelzenläufern, einem Wurfspiel und Stationen für die Sinne, lädt zum Innehalten ein. Mut machende (Vor) Bilder zeigen, dass Epilepsie kein Hindernis zu einem erfolgreichen Leben sein muss. Abgerundet wird der Aktionstag mit einem, zum Thema für Laien ausgerichteten, Vortrag eines Arztes für Neurologie.

Am Samstag machte die Epilepsie- Aufklärungskampagne Halt auf dem Universitätsplatz in Fulda. Stadträtin Sybille Herbert eröffnete die Veranstaltung am Vormittag, Dr. med.Jürgen M. Klotz, Facharzt für Neurologie und Leitender Oberarzt am Klinikum Fulda beantwortete medizinische Fragen.

Bernhard Brunst, Epilepsiefachberater DW Hochtaunus informierte über soziale Hilfen für Betroffene und Angehörige. „Obwohl sich in den letzten 15 Jahren viel getan hat und ca. 70 Prozent der an Epilepsie Erkrankten durch eine gute medikamentöse Einstellung anfallfrei leben können, stößt die Erkrankung in der Bevölkerung noch oft auf große Vorurteile“, so Brunst im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. „Alleine in Hessen gibt es ca. 40.000 Betroffene, viele davon kämpfen mit Ausgrenzung und Stigmatisierung.“ Eine Ursache davon sei die unzureichende Information der Bevölkerung über die chronische Erkrankung und über Erste Hilfe Maßnahmen.

Als Epilepsie wird ein Krankheitsbild beschrieben, bei dem es spontan und wiederholt zum Auftreten von epileptischen Anfällen kommt. Es gibt verschiedene Arten von Epilepsien, die sich in Form, Wirkung und Anfallshäufigkeit unterscheiden. Epilepsien betreffen 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung und gehören damit zu einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Ein offener Umgang mit Epilepsie hilft den Betroffenen und deren Angehörigen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und selbstbewusster mit der Krankheit umzugehen. Durch die Aufklärungskampagne kann der Unsicherheit im Umgang mit Betroffenen und ihrer Stigmatisierung entgegen gewirkt werden. (Miriam Rommel/pm) +++

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