„Deutsche Sprache für ein neues Leben"
Afghanischer Flüchtling arbeitet für Sicherheitsdienst auf Sportsfield
Foto: Stadt Hanau
17.09.2016 / HANAU -
„Wir sind sehr froh darüber, dass es in der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge auf Sportsfield Housing seit der Eröffnung vor rund einem Jahr keine nennenswerten Sicherheitsprobleme gegeben hat“, sagt Stadtrat Axel Weiss-Thiel. Die Stadt vertraut deshalb weiterhin auf einen Sicherheitsdienst. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung hat sich die Sicherheitsfirma Ciborius aus Berlin durchgesetzt. Sie war bislang schon auf dem Gelände tätig, ist seit kurzem aber auch für die Einlasskontrolle zuständig. Die entsprechenden Verträge wurden für zwei Jahre geschlossen.
Bis zu sechs Sicherheitskräfte sind aktuell in der Gemeinschaftsunterkunft pro Schicht im Einsatz. Sie kümmern sich nicht nur darum, dass Konflikte unter den Bewohnern schnell beruhigt werden, sondern koordinieren auch den gesamten Brandschutz auf dem Gelände. Darüber hinaus stehen sie stets mit Rat und Tat zur Seite, wenn Fragen oder Probleme auftreten. „Die Sicherheitskräfte sind bei den Bewohnern nicht nur respektiert, sondern auch beliebt. Ihre besonnene Arbeit trägt in erheblichem Maße dazu bei, dass die Stimmung in Sportsfield Housing nach wie vor friedlich ist“, lobt Weiss-Thiel.
Ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Bewohnern und Sicherheitsdienst ist Khesraw Noori. Der 34-Jährige floh vor gut einem Jahr zusammen mit seiner Mutter aus Afghanistan. Im August 2015 bezogen sie als eine der ersten eine Wohnung auf Sportsfield Housing. Noori profitierte davon, dass er bereits in seiner Heimat Deutsch gelernt hatte und stand den Sozialarbeitern sowie den Sicherheitskräften in der Gemeinschaftsunterkunft rasch als engagierte Hilfskraft zur Seite. Ein Einsatz, der sich auszahlte, denn seit wenigen Wochen ist Noori nun auch offiziell in Sportsfield Housing im Einsatz – als Sicherheitskraft für die Firma Ciborius.
Khesraw Noori ist aber auch mit seiner jetzigen Aufgabe hochzufrieden, wenngleich es am Anfang schon etwas merkwürdig gewesen sei, dass er vom „Bewachten“ zum „Bewacher“ umgestiegen sei. „Natürlich haben mich alle gefragt, wie ich das geschafft habe. Ich habe immer geantwortet, dass die deutsche Sprache das Wichtigste ist, um sich hier ein neues Leben aufzubauen“, erzählt der 34-Jährige, der mit seiner Mutter inzwischen im Stadtgebiet lebt. In die Gemeinschaftsunterkunft kommt er jetzt nur noch zum Arbeiten. +++