Unser höchstes Gut

23. Wirtschaftstag ganz im Zeichen der Gesundheit - Stargast Sarah WIENER - VIDEO


Fotos: Martin Engel

18.09.2016 / FULDA - Es kommt nicht von ungefähr, dass in nahezu jeder Geburtstagskarte, die wir in unserem Leben erhalten, der Wunsch nach Gesundheit geschrieben steht. Auch verwundert es kaum, dass die Geschäfte mit der Gesundheit immer Hochkonjunktur haben. Sie ist unser höchstes Gut, bei allen Mittelchen und Möglichkeiten am Ende nicht bezahlbar und macht unser Leben erst lebenswert. Bin ich nicht gesund, ist aller Erfolg, alles Geld nichts wert. "Gesundheit ist ein Schlüssel zum Lebensglück", so sieht es auch Bernhard Juchheim, Präsident der IHK Fulda. In seiner 23. Ausgabe dreht sich der Fuldaer Wirtschaftstag am heutigen Freitag deshalb um den Wirtschaftsfaktor Gesundheit. Zu diesem Thema sind namhafte Referenten nach Fulda gekommen, unter ihnen Coach Dr. Marco Freiherr von Münchhausen, Kommunikationsprofi Dr. Roman Szeliga und Starköchin Sarah Wiener.Sie alle geben in Vorträgen Impulse und Wege für ein gesundes Leben und Arbeiten und zeigen auf, wie nicht nur die Gesundheit des Unternehmensklimas, sondern auch die Gesundheit der einzelnen Akteure von Kommunikation, Humor und guter Ernährung profitieren können.



Eröffnet wird der Wirtschaftstag jedoch traditionell von IHK-Präsident Juchheim. Er weiß um die Bedeutung des "Faktor Mensch" in einer Region wie unserer. "Bei Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel kommt es ganz besonders darauf an, diejenigen pfleglich zu behandeln, die in unseren Unternehmen Leistung erbringen: nämlich unsere Mitarbeiter", erklärt er in seinem Grußwort. Deshalb sollen die, die dafür eine große Mitverantwortung tragen, nämlich die Führungskräfte regionaler Unternehmen, beim diesjährigen Wirtschaftstag ihre Möglichkeiten zur Erreichung oder Aufrechterhaltung eines gesunden Arbeitsklimas vorgestellt bekommen.

Den Auftakt machte am Vormittag mit seinen Anregungen bereits Dr. Walter Kromm. Er sprach zum Thema "Führung in Zeiten des Wandels". Ihm zufolge muss sich der Arbeitgeber der Situation und auch der Denke seiner Mitarbeiter bewusst sein. Viele stellten sehr hohe Ansprüche an sich selbst und erhofften sich positive Resonanz von außen. Ein Wunsch, der kaum beantwortet werde und den Arbeitnehmer in die Überforderung treibt. Der Arbeitnehmer müsse sich von diesem, auf externe Faktoren orientierten Denken distanzieren und darüber hinaus lernen, nicht immer zu viel zu wollen. Kromm erzählt eine Anekdote aus einem Urlaub mit seinem Sohn. In einer traumhaften Umgebung wollte er noch mehr und machte sich Freizeitstress indem er überlegte, aus dem Iydll in eine hektische Großstadt zu fahren. Zwei Sätze eines fremden Schweizers öffneten ihm die Augen. Die Lektion: etwas wegzulassen funktioniert eindeutig besser als noch mehr zu wollen. Letzteres sei nicht gesund, auch in beruflichen Dingen. 

Man müsse nicht in ein Kloster gehen, oder in eine einsame Berghütte, um mal nichts zu tun. Es sei wichtig, sich im Alltag Auszeiten zu nehmen um leistungsfähig zu bleiben. Neben Kromm stehen Referenten unterschiedlichster Fachbereiche auf der Bühne im großen Saal der Orangerie. So beleuchtet aus medizinischer Sicht Dr. Birgit Hildebrandt, Medizinische Leiterin des Helios Prevention Centers in Berlin die Verbindung von Arbeitsklima und Gesundheit. Und Starköchin Sarah Wiener spricht über die richtige Ernährung. "Du bist, was Du isst", lautet der Titel ihres Beitrages, der eine Verbindung zieht zwischen gesunder Ernährung und gesunden Mitarbeitern. So müsse es nicht immer das industriell hergestellt Kaffegebäck auf dem Konferenztisch sein, Apfelschnitzen mit etwas Zitronensaft beträufelt wären nicht nur genau so lecker, sondern verleihen zudem einen echten Vitaminkick. Versprechen, die die Ernährungsindustrie gibt, sieht Wiener äußerst kritisch, ebenso den Hang nach Perfektion. Superfoods, wie sie alltäglich durch die Berichterstattung gehen sind meist Lebensmittel, die bereits ewig für uns zu haben waren oder haben Effekte, die man ebenso bei heimischen Früchten und Gemüsesorten finde. 

In der guten Ernährung, so viel wird jedoch deutlich, liegt auch die Gesundheit zu einem erheblichen Teil mitbegründet. Wenig Zeit zu haben darf daher nicht bedeuten, dass man ungesundes Essen essen muss. Wiener glaubt, so erklärt sie, daran, dass unser Körper Zeichen abgibt, was ihm gut tut und was nicht. Wissen, von dem wir auch im Arbeitsleben profitieren können, wenn wieder einmal die Frage aufkommt: Fast Food oder Selbstgemachtes?

In Unternehmen ist es vor allem der Umgang miteinander, der den Zustand eines Arbeitsklimas als gesund oder ungesund bestimmt. Arbeitgeber selbst können ihren Beitrag zur eigenen Gesundheitleisten, doch auch die Unternehmen selbst können eine Menge für die Mitarbeitergesundheit tun, darin sind sich wohl alle Referenten des 23. Fuldaer Wirtschaftstages einig. (Sabrina Ilona Teufel) +++

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