Zahlen, Daten und Perspektiven
Bilanz der Adoptionsvermittlungsstelle: 51 Kinder fanden ein neues Zuhause
13.09.2016 / REGION -
Vor neun Jahren, am 1. August 2007, hat die gemeinsame Adoptionsvermittlungsstelle der Landkreise Fulda und Hersfeld-Rotenburg sowie der Stadt Fulda ihre Tätigkeit aufgenommen. Im Beisein der zuständigen Dezernenten und Jugendamtsleiter wurde kürzlich Bilanz gezogen. Die Mitarbeiterinnen der Adoptionsvermittlungsstelle, Ines George und Irmgard Plappert, präsentierten dabei nicht nur die relevanten Zahlen der vergangenen neun Jahre, sondern verdeutlichten auch die gesetzlichen Aufgaben der Adoptionsvermittlungsstelle sowie die individuellen Bedarfe der verschiedenen Zielgruppen. Zudem gaben die Mitarbeiterinnen einen Ausblick auf bevorstehende Projekte.
Zu den gesetzlichen Aufgaben der Adoptionsvermittlungsstelle gehören die Vorbereitung, Schulung und Eignungsfeststellung der Adoptivbewerber sowie die Begleitung der Adoptivfamilien. Auch die Beratung der leiblichen Eltern sowie die Beratung und Begleitung von Stiefeltern zählen zum gesetzlichen Auftrag. Darüber hinaus ist die Adoptionsvermittlungsstelle Ansprechpartner für Herkunftssuchende und berichtet über den Integrationsverlauf bei internationalen Adoptionen.
Genau 568 Adoptionsverfahren haben Ines George und Irmgard Plappert seit der Gründung der gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle begleitet. 166 Verfahren – davon 68 neu begonnene und 98 weitergeführte Verfahren - waren es allein im vergangenen Jahr. Die im vergangenen Jahr neu hinzugekommenen Klienten verteilen sich nach Angaben der Adoptionsvermittlungsstelle wie folgt auf das Einzugsgebiet: 39 Klienten stammen aus dem Landkreis Fulda, 14 Klienten aus der Stadt Fulda und 15 Klienten aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Gezeigt habe sich in den letzten Jahren, dass verstärkt Eltern für Kinder mit besonderen Bedürfnissen gesucht würden. „Das sind beispielsweise Kinder, die Erkrankungen mitbringen oder mehrere Bindungsabbrüche erlebt haben, oder die durch Alkohol- und Drogenkonsum in der Schwangerschaft in ihrer Entwicklung beeinträchtigt sind“, verdeutlicht Irmgard Plappert. Im Zuge dieser Entwicklungen sei das Konzept zur Vorbereitung und Schulung der Adoptivbewerber erweitert worden. „Eine intensive Vorbereitung der Bewerber“, so Plappert, „ist die Grundlage für eine gelingende Adoption.“ Intensiv geschult würden auch die Bewerber für Pflegekinder, bei denen zeitnah eine Adoption angestrebt werde. „Wir bereiten Adoptivbewerber durch ein zusätzliches Modul im Rahmen der Bewerberschulung in Kooperation mit den Pflegekinderdiensten auf die Aufnahme eines solchen Kindes vor“, erläutert Ines George.
Doch nicht nur die Vorbereitung der Adoptivbewerber, sondern auch die kontinuierliche Begleitung der Adoptivfamilien gehört zu den Aufgaben der Adoptionsvermittlungsstelle. Mit Seminaren, fachlich begleiteten Elterngruppen und regelmäßigen Treffen werden die Eltern und Kinder in ihrem Familienalltag unterstützt sowie die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch untereinander gefördert. Im nächsten Jahr feiert die Adoptionsvermittlungsstelle im Rahmen eines Fachtags ihr 10-jähriges Bestehen. Zudem ist für 2017 eine weitere Gesprächsgruppe für Adoptiveltern geplant und die neue Website der Adoptionsvermittlungsstelle wird online gehen. +++