"Entweder gemeinsam oder einsam"
Krankenhaus-Experten: "Ohne Wirtschaftlichkeit keine Qualität" - Verbünde eingehen
14.09.2016 / FULDA -
In den 162 hessischen Krankenhäusern sind im Jahr 2015 insgesamt 1,37 Millionen Patienten stationär behandelt worden. Das sind 7.000 mehr als im Vorjahr. Der Gesundheitssektor wächst weiter und die Nachfrage nach speziellen Behandlungen steigt. "Wir müssen uns intensiv mit der Zukunft beschäftigen und haben deshalb eine Expertenrunde eingeläutet", sagte Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand für Krankenversorgung am Klinikum Fulda. Er hat die Initiative ergriffen, die Chefs aller kommunalen Krankenhäuser im Stadtschloss an einen Tisch zu bringen.
Auch Dr. Menzel ist dieser Meinung und betonte: "Auch die kommunalen Krankenhäuser in Hessen haben verstanden, dass es alleine auf Dauer nicht reichen wird, nur in der Umsetzung dieser Erkenntnis tun wir uns schwer." Die Ursachen dafür liegen nach Auffassung Dr. Menzels auch in den kommunalen Besonderheiten: "Wer schluckt wen? Wird unser Krankenhaus zukünftig aus dem Nachbarkreis gesteuert? Was wird aus den Arbeitsplätzen?"
Hessens Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU) erklärte: "Der Krankenhausmarkt der Zukunft wird geprägt sein von regional und überregional tätigen professionellen Krankenhausverbünden." Deshalb will er auch die komunalen Häuser stärken und ihnen Prämien anbieten, wenn sie sich zu Verbünden oder Fusionen entschließen. OSTHESSEN|NEWS berichtete ausführlich darüber. Die Entwicklung im Klinikmarkt bleibt spannend. Wichtig ist aber, dass das Kirchturmdenken unter den Krankenhaus-Chefs aufhört. (Christian P. Stadtfeld) +++