Bürgermeisterkandidaten im Portrait (1)
Thomas FEHLING (parteilos): Ehrliche Haut mit konsequenten Wertevorstellungen
Foto: Stefanie Harth
06.09.2016 / BAD HERSFELD -
Thomas Fehling (parteilos), Michael Schmidt (unabhängig) oder Karsten Vollmar (SPD)? In fünf Tagen steht Bad Hersfeld im Zeichen der Bürgermeisterwahl. OSTHESSEN|NEWS stellt die drei Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge vor. Er mag keine taktischen Spielchen, kämpft mit offenem Visier und begreift sich als einen sehr lösungs-orientierten, geradlinigen Menschen. „Ich bin eine ehrliche Haut“, betont Thomas Fehling, der seit dem 1. Januar 2011 die Geschicke der Kreisstadt lenkt und eine zweite Amtszeit anstrebt. „Ich kann nicht vertuschen, was ich denke.“
Obwohl er mit seinem „Smart City“-Projekt aneckt(e) und gehörig Überzeugungsarbeit leisten muss(te), wird Thomas Fehling nicht müde, die Vorteile herauszustreichen, die eine Digitalisierung der städtischen Infrastruktur mit sich bringen könnte. Moderne Technik und Wissen-schaft – das ist das Metier des Diplom-Wirtschaftsinformatikers. Richtig eingesetzt, biete „Smart City“ enorme Chancen für seine Heimatstadt und deren Bürger: die Lebensqualität steige, Betriebs- und Energiekosten würden sinken und neue, hochqualifizierte und zukunftsfähige Arbeitsplätze könnten entstehen.
Apropos Lebensqualität: Hier sei die Lullusstadt bereits gut unterwegs. „Wir offerieren allen Altersgruppen tolle Angebote, die sich sehen lassen können“, bekräftigt der 48-jährige Rathaus-Chef. „Unsere Leute leisten herausragende Arbeit.“ Das Repertoire reiche vom Willkommenspaket über Kinderkrippen und Kindergärten, die Stadtjugendpflege, das Mehrgenerationenhaus bis hin zu einem einzigartigen Seniorenprogramm. Unter dem Titel „Menschlichkeit“ verfolgt Thomas Fehling ein ambitioniertes Ziel. Er hätte beobachtet, dass der Druck, rund um die Uhr verfügbar zu sein, immer mehr „Mückenstürmern“ immensen Stress bereite. „Wir müssen aufpassen, dass wir bei der ganzen Beschleunigung niemanden rat- und hilflos zurücklassen.“ Das sei zwar eigentlich keine Aufgabe der Stadt, allerdings verfüge diese über den direkten Draht zu den Menschen. Einen Lösungsansatz, um der „Hauruck-Gesellschaft“ entfliehen zu können, sieht er im Paradigmenwechsel in puncto Bildung und Einkommen. So müssten beispielsweise Anreize geschaffen werden, um Bildung wahrzunehmen.
Das Sommerfest der Bad Hersfelder Festspiele im grünen Foyer des Stiftsbezirks sei solch ein großartiger Moment gewesen. Oder zu sehen, wie ältere Menschen frohlocken, wenn er in regelmäßigen Abständen den Seniorennachmittagen einen Besuch abstatte. Zudem freue er sich „diebisch“ darüber, wenn er jemanden helfen konnte, sich zu entwickeln – ob Bürger, Klein-Unternehmer oder Mitarbeiter der städtischen Verwaltung. „Ich möchte damit nicht mein Image aufpolieren, sondern mache das für Bad Hersfeld und die Beteiligten“, bekräftigt der amtierende Bürgermeister, der weiterhin die Zukunft seiner Heimatstadt gestalten will – und zwar gemeinsam. (Stefanie Harth) +++