"Viel Geld und Zeit verbrannt"
Bürgermeister SCHWIDDESSEN und ZENTGRAF schwer frustriert - Klage?
Fotos: Christian P. Stadtfeld
06.09.2016 / KASSEL -
"Es wird lange dauern, bis die Wunden geheilt sind." Mit diesen Worten kommentierte der Petersberger Bürgermeister Karl-Josef Schwiddessen (CDU) die Entscheidung des Zentralausschusses beim Regierungspräsidium am Montagvormittag in Kassel. "Es war eine Entscheidung gegen die Möbelstadt Sommerlad, gegen die Stadtregion und gegen den Landkreis Fulda."
Der Landrat, der in der Planungsversammlung einen Sitz hat, habe sich klar positioniert. "Bernd Woide hat eine persönliche Meinung. Er sieht eine Möglichkeit am Altstandort, deshalb hat er den Neubau an der A7 abgelehnt", ergänzte der Künzeller Rathauschef Timo Zentgraf (parteilos). Schwiddessen könne das absolut nicht nachvollziehen: "Warum wird dieses tote Pferd immer wieder geritten? Eine Entwicklung ist an diesem Bauwerk nicht realisierbar, das belegen auch zahlreiche Gutachten."
Schwiddessen und Zentgraf, beide nahmen an der Sitzung teil, sagten übereinstimmend: "Von Anfang an war für die Entscheider in Kassel offenbar klar, dass Sommerlad nicht bauen darf. Uns in der Stadtregion und dem Unternehmer hat man aber immer wieder Hoffnung gemacht." Man habe viel Geld und Zeit verbrannt. "100.000 Euro haben wir sicher ausgegeben - unter anderem für die Gutachten, die in Kassel niemanden interssiert haben. Das ist alles sehr frustrierend."
Die Zusammenarbeit der Stadtregion-Kommunen Eichenzell, Fulda, Künzell und Petersberg soll aber nach dieser "Niederlage" nicht leiden. "Wir wollen das Interkommunale Gewerbegebiet. Die Arbeit geht weiter", erklärte Zentgraf. Die Gemeinde Künzell kann innerhalb von vier Wochen Widerspruch gegen die Entscheidung des Zentralausschusses einlegen. "Ob wir das machen, darüber werden wir noch beraten. Erste anwaltliche Beratung haben wir uns aber schon eingeholt. Wenn wir Erfolgschancen haben, werden wir den Weg wohl bestreiten." (Christian P. Stadtfeld) +++