Großes Firmenjubiläum am Wochenende
50 Jahre BMW KRAH+ENDERS - Familienunternehmen mit Herz & Leidenschaft
Iris und Peter N. Enders vom Autohaus Krah+Enders ....
Fotos (12): Hans-Hubertus Braune
02.09.2016 / FULDA -
"Es tut gut in diesen Tagen der Jubiläums-Vorbereitung, wenn man sieht, wo alles herkommt", sagt Peter N. Enders. Mit 26 Jahren - viel früher als geplant - übernahm der heute 33-Jährige die Verantwor-tung für die Autohaus-Gruppe Krah+Enders in Fulda. Das war Ende 2009 als sein Vater Peter Enders unerwartet starb. Nun führt der Junior das Unternehmen weiter - mit der großen Leidenschaft wie es sein Vater und Opa Rolf taten.
Heute steht Krah+Enders prächtig da: 602 Mitarbeiter sind an insgesamt neun Standorten mit 13 Auto-häusern und fünf Marken zwischen Mainz, Wiesbaden, Fulda, Hünfeld, Bad Hersfeld und Eschwege beschäftigt. Der Gesamtumsatz allein für BMW und MINI betrug 2015 über 200 Millionen Euro, dazu rund 30 Millionen Euro für die restlichen Marken - unter anderem Renault.
Am kommenden Wochenende wird am traditionsreichen Standort in der Frankfurter Straße 127 zünftig das 50-jährige Firmenjubiläum gefeiert. Am Guten festhalten - auch das gehört zu den Grundsätzen von Peter Enders und seiner Mutter Iris. "1980 beim Umzug in den damaligen Neubau in der Frankfurter Straße haben wir einen bayerischen Frühschoppen in der Werkstatt gemacht", erinnert sich Iris Enders. Jetzt zum 50. kommt die bekannte Band "Münchner Zwietracht" zum Frühschoppen ins Festzelt (10 bis 14 Uhr) - direkt neben der Werkstatt. Neben typisch bayerischen Schmankerln können die Besucher am Samstag (von 10 bis 18 Uhr, Unterhaltungsmusik im Festzelt mit "The Fabulous Mezcaleros") und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr historische wie aktuelle Fahrzeuge in einer Ausstellung bestaunen. Zum Beispiel die M 3-Serie oder einen BMW der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaften. Einen Blick in die automobile Zukunft bietet das BMW Vision Gate.
Während eines Pressegesprächs am Donnerstagnachmittag wird eines deutlich: Peter Enders spricht oft von seinem Papa und seinem Opa. Sie haben die Basis für den heutigen Erfolg gelegt - in den Anfangsjahren natürlich auch Helmut Krah, der allerdings 1972 als Gesellschafter ausstieg. Im Januar 1966 wurde das Unternehmen Krah+Enders in der Künzeller Straße gegründet. Dort, wo heute der Getränkehändler Peter Koch seinen Markt hat, war die Werkstatt drin. Als Opa Rolf 1973 bei einem Autounfall starb, übernahm dessen Frau Erika die Unternehmensführung. 1977 stieg Peter Enders ein. Aus heutiger Sicht dürfte die Entscheidung zum Neubau in der Frankfurter Straße die größte Tragweite haben. Das Unternehmen wuchs. 1991 wurde das Gebrauchtwagenhaus in der Frankfurter Straße 88 eröffnet und das 25-Jährige gefeiert. Peter Enders Junior spielte da noch als kleines Kind - bestimmt mit Matchbox-Autos.
Jetzt 25 Jahre später trägt er die Verantwortung. Die folgenden Jahre zwischen dem 25. und 50. Jubiläum unterscheiden sich von den Anfangsjahren deutlich - zumindest was die Vergrößung des Marktgebietes angeht. In Schlüchtern wurde 1993 die erste Filiale gebaut - die Autobahn Richtung Rhein-Main-Gebiet war damals nicht so gut erschlossen. Das Autohaus Limberger kam 2000 in Bad Hersfeld dazu, 2001 der Standort Hünfeld von der Firma Deisenroth. Ein weiterer Meilenstein 2006: Peter Enders senior beteiligt sich mit 51 Prozent am BMW Autohaus Karl+Co. im Rhein-Main-Gebiet. 2009 übernimmt die Familie Enders die kompletten Anteile von Karl+Co. In Maintal wird ein großer MINI-Showroom gebaut, in Fulda das Autohaus Renault Enders. Dann der Schock: Peter Enders stirbt im Dezember 2009. Sein Sohn übernimmit mit 26 Jahren - sicher keine leichte Aufgabe. "Viele Mitarbeiter sind seit vielen Jahren bei uns - einer sogar war schon bei der Gründungsfeier 1966 dabei." Enders konnte und kann auf ein gestandenes Team bauen - auch das dürfte ihm inbesondere in der schweren Zeit geholfen haben.
Trotz der hessenweiten Aktivitäten ist Peter Enders eines wichtig: "Wir sind ein Familienunternehmen. Hier steht eine Historie dahinter, der Bezug zu den Mitarbeitern wird in Familienunternehmen groß geschrieben", sagt der Geschäftsführer. Nur im Team könne Krah+Enders erfolgreich sein. Seine Mutter betont: "Ein Verkäufer ist nur so gut wie der Wäscher ist." "Als Zehnjähriger habe ich im Lager gespielt aber mich nicht getraut, etwas anzufassen oder mitzunehmen. Das hätte Ärger mit dem Lageristen gegeben. Den Respekt vor den Mitarbeitern habe ich früh gelernt", sagt Enders. Trotz der Zuwächse in den vergangenen Jahren gebe es keine Agenda. "Wenn es passt, übernehmen wir ein weiteres Autohaus. Das ist aber kein Muß", so Enders weiter. "Bei uns gibt es ebenso keine Planstellen. Wir haben erfreulich viele Bewerber. Wenn jemand zu uns passt, dann gucken wir, wo wir den Bewerber einsetzen können", sagt der junge Unternehmer weiter. Dabei sind derzeit alle Büros belegt. Sein Chefbüro teilt er sich mit seiner Mutter.
"Die Basis muß stimmen, dann passt das große Ganze. Wenn es uns gelingt, dass jeder Mitarbeiter Spaß am arbeiten hat, dann sind wir auf dem richtigen Weg." Zum Mitarbeiterfest für das Team der Fuldaer Autohäuser am Freitagabend haben sich über 300 Mitarbeiter und deren Familienmitglieder angemeldet. "Das freut uns natürlich sehr", sagen Iris Enders und ihr Sohn Peter. Nach dem Pressegespräch schauen sie gleich gemeinsam ins Festzelt. Alles steht, das große Festwochenende kann beginnen. Die Firma - das ist sein Leben. "Wenn ich morgens auf den Hof fahre, habe ich ein Lachen im Gesicht." Nur bei Fußballspielen mit seiner Borussia Fulda - da denkt er mal nicht an die Autos. Ansonsten aber ist es für ihn das Wichtigste, "dass es der Firma gut geht." Mit Herz und Leidenschaft führt Peter N. Enders das erfolgreiche Unternehmen Krah+Enders. Nicht nur an den Jubiläumstagen denken sie aber auch besonders an diejenigen, die den Grundstock dafür gelegt haben. (Hans-Hubertus Braune) +++