"Bedenken der Bürger ignoriert"
Mario KLOTZSCHE (FDP) kritisiert Verabschiedung der Windvorranggebiete scharf
Foto: Mario Klotzsche
02.09.2016 / FULDA -
Mario Klotzsche, FDP Kreisvorsitzender und Vorsitzender der FDP Fraktion im Fuldaer Kreistag, erklärt zur Verabschiedung der Windvorranggebiete durch den Planungsausschuss der Regionalversammlung Nordhessen, dass die Beratungen zum Regionalplan eine reine Farce seien. "Mehr als 32.000 Einwendungen haben Bürger, Naturschutzverbände und Kommunen vorgebracht und am Ende wird alles beiseite gewischt, nur um das politische Zwei-Prozent-Ziel der schwarz-grünen Landesregierung durchzupeitschen.“
Das Regierungspräsidium gaukele den Menschen Bürgerbeteiligung vor, setze in Wirklichkeit aber nur den Willen der Landesregierung um. Deshalb würden so gut wie alle Einwendungen, und seien sie naturschutzfachlich noch so gut durch Gutachten und Studien begründet, abgeschmettert.
Das zeige sich am besten am Beispiel Dammersbach. Hier habe ABO Wind bereits Windkraftanlagen mit Genehmigung des Regierungspräsidiums gebaut. Eine Streichung der hochumstrittenen Flächen aus dem Regionalplan würde die eigene, kurz zuvor getroffene Genehmigungsentscheidung völlig konterkarieren.
So wäre die Streichung der von der Flugsicherung betroffenen Flächen laut Klotzsche problemlos durch eine Vorgabe aus Wiesbaden möglich. In Wahrheit aber kämpfe die schwarz-grüne Landesregierung an allen Fronten dafür, Windkraftanlagen möglichst nahe an Funkradaranlagen stellen zu können und gebe viel Geld für Gutachten aus, um die Deutsche Flugsicherung in ihrer Haltung umzustimmen.
Angesichts von 32.000 Einwendungen und neuen Diskussionen darüber, welche Flächen wirklich als Vorranggebiete geeignet seien, fordert Klotzsche eine dritte Offenlage des Regionalplanes. Es könne am Ende nicht von den Launen einzelner Abgeordneter der Regionalversammlung abhängen, ob naturschutzrechtlich begründete Einwendungen anerkannt würden oder nicht. "Das hat mit einem fachlich soliden, rechtsstaatlich einwandfreien Verfahren nichts zu tun."
Für den Fall, dass es keine erneute Offenlage gibt, hätten einige nordhessische Gemeinden, darunter Korbach und Willingen, bereits Klagen gegen den Regionalplan angekündigt. "Nach meiner Einschätzung werden dann die Gerichte den Regionalplan kassieren, genauso wie es schon beim alten Regionalplan der Fall war.“ +++