Krönender Abschluss für Holger NIKELIS?
Fuldaer Rollstuhl-Tischtennisspieler zum vierten Mal bei den Paralympics
Fotos (4): Tobias Herrling
31.08.2016 / RIO 2016 -
Zweimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze – wenn Holger Nikelis, Fuldaer Rollstuhl-Tischtennisspieler, an den Paralympischen Spielen teilnimmt, ist das meist äußerst erfolgreich. Am Mittwoch macht sich der 38-Jährige erneut auf zu den Paralympics, die vom 7. bis 18. September in Rio de Janeiro stattfinden. Bei seiner vierten und letzten Teilnahme an den Spielen hat sich Nikelis ein klares Ziel gesetzt.
„Es wäre die erste Medaille, die ich als Fuldaer gewinnen würde“, sagt Nikelis, der erst im November 2014 in Fulda, genauer in Künzell, heimisch wurde. Der 38-Jährige stammt ursprünglich aus Köln und entschied sich nach einem gelungenen Projekt mit seiner Initiative „sport grenzenlos“ in Osthessen neu anzufangen. „Das war der eine Grund, der andere war, dass ich mich mit meiner Freundin, die aus Dresden kommt, auf die Mitte geeinigt habe – und das war eben Fulda“, schmunzelt Holger Nikelis, der auch schon zahlreiche Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und deutsche Meisterschaften für sich entschied.
Einst aus therapeutischen Gründen – Nikelis ist seit einem Badeunfall 1995 querschnittsgelähmt – mit dem Rollstuhl-Tischtennis angefangen, blieb der 38-Jährige trotz anfänglicher Schwierigkeiten dabei. „Am Anfang dachte ich: ‚Oh Gott, das wird ja nie was‘“, lacht Nikelis, dessen Ehrgeiz mit den ersten Erfolgen geweckt wurde. „Den Durchbruch habe ich 2001 geschafft, als ich deutscher Meister wurde, mich für die EM qualifiziert habe und dort Gold gewonnen habe“, erinnert sich Nikelis, der sich zum weltbesten Profi-Rollstuhl-Tischtennisspieler entwickelte.
Nun möchte Holger Nikelis, der eine Ausbildung als Fachinformatiker im Bereich Anwendungstechnik abgeschlossen hat, seine paralympische Karriere mit der dritten Goldmedaille krönen. „Es wäre ein Traum, wenn ich meinen Titel verteidigen könnte“, so Nikelis, der im Einzel an den Start gehen und in der Mannschaft als Ersatzmann bereit stehen wird. „Ich gehe aber davon aus, dass ich diesen Wettkampf als Fan in der Halle verfolgen werde“, sagt Holger Nikelis. Und wer weiß, vielleicht macht Nikelis das mit einer Goldmedaille um den Hals. Als krönender Abschluss seiner paralympischen Laufbahn. (Tobias Herrling) ++++