Hubschrauberabsturz mitten im Ort: Explosionen, Verletzte, Chaos
Realistischer geht es nicht: Ein echtes Hubschrauber-Wrack liegt in Oberaula
Fotos: Julius Böhm
28.08.2016 / OBERAULA -16:04 Uhr in Oberaula (Schwalm-Eder-Kreis): Ein lauter Knall erschreckt die rund 1.700 Einwohner des Luftkurorts. Ein Hubschrauber der Bundeswehr hat am Ortsmittelpunkt eine Bruchlandung hingelegt. Überall liegen Trümmer und Verletzte, zwei Gebäude und ein Reisebus wurden von herumfliegenden Trümmern getroffen und stehen in Flammen. Gleichzeitig hat es im Ortskern einen Verkerhrsunfall gegeben. Katastrophenalarm.
Keine Sorge, es war "nur" eine Übung von DRK, Malteser Hilfsdienst, Freiwilliger Feuerwehr, ADAC Luftrettung (Christoph 28), weiterer Rettungskräfte sowie der Bundeswehr. OSTHESSEN|NEWS war mit einem Kamerateam vor Ort und hat die spektakulären Rettungsaktionen mit geschminkten Schauspielern und einem echten Hubschrauber-Wrack in einem Nachrichten-Film festgehalten. Klicken Sie einfach oben auf das Bild und Video wird abgespielt.
Von Übung war jedoch keine Spur: Überall rauchte es, Explosionen ließen Mark und Bein erschüttern und die Schmerzensschreie der zahlreichen Mimen waren mehr als realistisch. Nicht nur deshalb war es eine echte Mammutaufgabe für die rund 300 (!) Einsatzkräfte. 35 Grad Celsius im Schatten, weit über 40 in der Sonne sorgten für Rettungsarbeit am Limit: "Deshalb auch ein großes Lob an die Einsatzkräfte. Man muss bedenken, dass die meisten im Ehrenamt aktiv sind - die Menschen in der Region dürfen sich sicher fühlen", sagt Landrat Winfried Becker, der für den Katastrophenschutz im Schwalm-Eder-Kreis verantwortlich ist.
Ziel der Großübung war es, die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen und der Feuerwehr unter Katastrophenbedingungen zu proben. Experten beobachteten die Rettungsaktionen. Im Nachgang sollen sowohl gelungene, als auch weniger reibungslos funktionierende Abläufe bewertert und besprochen werden. Wichtige Kritik, um im Ernstfall die Sicherheit der Bürger gewährleisten zu können.
Hunderte Bürger wohnten dem Spektakel bei und zeigten damit, wie groß das Interesse am Thema Rettung ist. "Ich will noch einmal auf die ehrenamtliche Arbeit hinweisen", fügt Landrat Becker an, "diese Übung war auch eine große Werbung für die Arbeit der Feuerwehr. Das Interesse ist groß und hoffentlich auch am Nachwuchs unserer Beschützer." (Julius Böhm) +++