Aufreger im Bahnhof

Seit Wochen: kein Weg nach unten für "mobilitätseingeschänkte" Reisende

Der Aufzug im Fuldaer Bahnhof wird ausgetauscht
Fotos: Suria Reiche

26.08.2016 / FULDA - Schon viele Wochen ist es ein großer Aufreger im Fuldaer Bahnhof: Seit Ende Juli ist der Fahrstuhl im Inneren des Gebäudes außer Betrieb. "Vorsicht am Bahnsteig 1: Ein neuer Aufzug rollt ein", steht in großen Lettern auf einem Plakat geschrieben. Die Deutsche Bahn tauscht die bisher vorhandene Anlage bis Anfang November dieses Jahres gegen eine moderne und zuverlässige aus. Solange heißt es - zumindest auf dem Weg vom ersten Stock ins Erdgeschoss - entweder Treppen steigen oder einen Umweg über den Bahnhofsvorplatz nehmen. Die vorhandene Rolltreppe führt nämlich nur nach oben. Vor allem für Fahrgäste mit Gehbehinderung oder Kinderwagen ist das ein Problem.



Dass der Aufzug im Bahnhof Fulda stark frequentiert ist, streitet auch die Deutsche Bahn nicht ab - vermutlich ist das auch der Grund, aus dem er ausgetauscht werden muss. "Aber muss das unbedingt in den Sommerferien, wenn viele Leute mit der Bahn verreisen, sein?", fragen sich viele Fahrgäste auf dem Gleis 1. Dieses befindet sich nämlich als einziges in der ersten Etage des Fuldaer Bahnhofs. Hoch führt neben der normalen Treppe auch eine Rolltreppe. Auf dem Weg nach unten sieht es allerdings anders aus.



Wer schweres Gepäck, einen Kinderwagen, ein Fahrrad oder ähnliches dabei hat, ist da gern auf den Fahrstuhl umgestiegen. Menschen mit Gehbehinderung waren sogar darauf angewiesen. Ihnen bietet die Deutsche Bahn während des knapp viermonatigen Umbaus an, sich an die Mitarbeiter der Information zu wenden. Auf dem Plakat, das vor der Baustelle hängt, steht: "Sie können Ihre Reise auch vorher (spätestens einen Werktag) bei der DB Mobilitätsservice-Zentrale anmelden". 

Alternativ wird "mobilitätseingeschränkten Reisenden" ein Fußweg über die Straße "Am Bahnhof" und den Bahnhofsvorplatz ins untere Stockwerk, wo die meisten der Gleise sind, vorgeschlagen. Leider ein Weg, der Zeit in Anspruch nimmt, vor allem dann, wenn man mobilitätseingeschränkt ist. (Suria Reiche) +++

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