"130 Familien klagen an"
SOMMERLAD-Mitarbeiter demonstrieren: "Landrat Woide, Danke für nichts!"
Fotos: Hendrik Urbin
22.08.2016 / FULDA -
"Wir wollen unsere Arbeit behalten", rief Karsten Simon, Betriebsratsvorsitzender bei Sommerlad den Demonstranten zu. "Wir sind nicht bereit still zu sterben." Die Mitarbeiter von Sommerlad seien unverschuldet zwischen die Mühlen der Politik und der Geschäftsleitung geraten. Der Standort für den Neubau an der A 7 sei von den Bürgermeistern von Fulda, Künzell, Eichenzell und Petersberg als möglich und machbar eingestuft worden. "Es wäre die ideale Lösung gewesen." Die Demonstranten geben Fuldas Landrat Bernd Woide maßgeblich die Schuld an dem "Nein" zum geplanten Neubau an der A 7. "Woide betont er stehe für Recht und Gesetz. Der Neubau würde dagegen verstoßen. Die Möglichkeit eines Abweichungsantrages, um den Bau doch noch zu realisieren, lehnt er ab." Simon zeigt sich entsetzt darüber, wie leichtfertig der Landrat den Verlust von 130 Jobs in Kauf nimmt, setze er sich doch laut eigener Darstellung vor allem für den Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitspläzte ein.
Über die Ochsenwiese, den Bahnhof und durch die Altstadt marschierten die Demonstranten lautstark pfeiffend in Richtung der Fuldaer Zeitung. Der Parzeller Verlag schloss das Tor zu dem Gelände und schirmte sich vor dem Demonstrationszug ab. "Die Fuldaer Zeitung ist als Heimatzeitung ein Garant für herausragend einseitigen und parteiischen Journalismus", wirft Sommerlad-Mitarbeiterin Christiane Schipotinin FZ-Redakteur Volker Nies und Michael Tillmann, dem Chefredakteur der Zeitung, vor. Extra für sie haben die Mitarbeiter Urkunden vorbereitet und beurteilen die Berichterstattung der Fuldaer Zeitung über Sommerlad auf ironische Art und Weise. "Die Vermischung von Meinung und Fakten ist ein reiner Lesegenuss."