Wallfahrt zum Kreuzberg
Tradition seit Dreißigjährigen Krieg - Generationen sind miteinander unterwegs
Fotos: Marion Eckert
23.08.2016 / BISCHOFSHEIM/Rhön -
Wenn die Würzburger Wallfahrt mit gut über 550 Teilnehmern auf dem Kreuzberg erwartetet wird, ist es immer ein ganz besonderes Ereignis. Schon lange bevor die Wallfahrer vom Gipfel, über die Treppenstufen nach unten zum Klosterbereich kommen, warten Freunde, Bekannte und Familienangehörige auf die Wallfahrer. Hoffentlich sind sie nicht zu nass geworden?, lauteten die bangen Fragen in diesem Jahr, denn am Sonntagnachmittag war eine dunkle Regenfront über den Kreuzberg hinweg gezogen. Dann endlich war es soweit. Auch wenn vereinzelt schon Wallfahrer nach unten gingen, erst als das Kreuz und die Fahnen auftauchten, sowie der weithin leuchtend rote Mantel von Pilgerführer Klaus Rindt, begann der Abstieg der Wallfahrer.
Die Würzburg Wallfahrt gilt als eine der größten Wallfahrten im Bistum und wird von der Bruderschaft zum Heiligen Kreuz organisiert. Die Anfänge reichen in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs zurück. 1647 vereinigten sich zwei fromme Gemeinschaften zur "Bruderschaft zum Heiligen Kreuz in Würzburg". Seit dieser Zeit führt diese Bruderschaft alljährlich vom 20. bis 24. August die Wallfahrt von Würzburg zum Kreuzberg in der Rhön und zurück zum Neumünster in Würzburg durch.
Doch zunächst gab es eine tüchtige Portion Weihwasser vom Guardian des Klosters Kreuzberg, Pater Stanislaus Wentowski. Mir tut der Arm richtig weh“, gab er zu, nachdem sich die 550 Wallfahrer auf dem Vorplatz der Klosterkirche zusammen gekommen waren. Pater Stanislaus erinnerte an die vielen Wallfahrer, die in all den zurückliegenden Jahrhunderten bereits zum Kreuzberg gekommen waren, um zu beten, innezuhalten, Gott zu danken und um seine Segen zu bitten. „Nun stehen auch wir vor dem Kreuz“, sagte er.
So eine Kreuzbergwallfahrt verbindet die Generationen. Renate Steger ist in diesem Jahr zum 32. Mal mit dabei. „Das Wetter war bisher ideal. Ich habe lieber Regen als große Hitze. Aber meine 80 Jahre, die merke ich mittlerweile doch.“ Pilgerführer Klaus Rindt ist froh alle seine Schäfchen wohlbehalten zum Kreuzberg gebracht zu haben. Seit 18 Jahren übernimmt er diese Aufgabe, zum Kreuzberg wallt er aber schon viel länger. „Bestimmt auch schon 32 Jahre“, sagt er. Am gestrigen Montag wurden die Wallfahrer nach Mittagessen vom Kreuzberg verabschiedet. In Würzburg werden sie am Mittwoch Nachmittag erwartet. (me) +++