Umweltministerin Priska HINZ auf Sommertour

Keine Bewirtschaftung in Waldgebieten am Landecker Berg

Die Enthüllung der Hinweistafel
Fotos: Gerhard Manns

19.08.2016 / HOHENRODA - "Mit der Entscheidung die Waldgebiete am Landecker Berg komplett aus der Bewirtschaftung zu nehmen, wurde ein wichtiges Rückzugsgebiet für Pflanzen und Tieren in Hessen geschaffen", sagte Hessens Umweltministerin Priska Hinz während ihres Besuchs am Donnerstag in Hohenroda. Im Rahmen ihrer Sommertour durch Hessen besuchte Umweltministerin Priska Hinz den Landecker Berg im Biosphärenreservat Rhön. In diesem Naturschutzgebiet wurden erst vor wenigen Wochen weitere Kernflächen ausgewiesen, also Flächen im Staatswald, die vollständig von der Bewirtschaftung ausgenommen sind.

Der Landecker Berg ein Hotspot für Artenvielfalt



„Der Landecker Berg ist ein sogenannter Hotspot für die Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Selbst im ohnehin schon artenreichen Biosphärenreservat Rhön sticht dieses Gebiet hervor. Darum haben wir den Staatswald hier auch als Kernfläche ausgewiesen. Innerhalb der Kernfläche findet künftig keine Bewirtschaftung mehr statt und die Natur hat einen Ort zur freien Entfaltung gewonnen“, erklärte Ministerin Hinz bei ihrem Besuch vor Ort. Insgesamt wurden die Kernflächen im hessischen Staatswald auf mehr als 25.500 Hektar ausgeweitet. Dies entspricht etwa acht Prozent der Gesamtfläche im Staatswald. „Wir leisten damit einen Beitrag zur Umsetzung der hessischen und der nationalen Biodiversitätsstrategie“, bekräftigte Umweltministerin Hinz.

„Bei der Auswahl der Flächen ist es gelungen, viele kleinere Flächen miteinander zu verbinden. Diese Vernetzung ist ein wichtiger Baustein für einen effektiven Arten- und Biotopschutz“, so Hinz weiter. Im Biosphärenreservat Rhön ist eine der größten Kernflächen in Hessen entstanden – auf 600 Hektar finden allerlei Fledermausarten oder auch der Rotmilan ein geschütztes Zuhause. Auch andere seltene Vogelarten wie die Waldschnepfe, Hohl- und Turteltaube, Waldohreule sowie Grau-, Schwarz- und Buntspechte finden hier Schutz. „Neben seltenen Tieren ist auch eine große Pflanzenvielfalt anzutreffen: Gleich 14 verschiedene Orchideenarten wachsen rund um den Landecker Berg und auch die selten gewordene Eibe findet man in der Rhön. Ich freue mich, dass dem Forstamt Bad Hersfeld, das rund 18.000 Hektar Wald betreut, der Naturschutz so am Herzen liegt“, so die Ministerin abschließend.

Viele selten Tier-und Pflanzenarten am Landecker

Bevor die Ministerin mit dem Leiter von Hessen-Forst Michael Gerst, dem stellvertretenden Forstamtsleiter Bad Hersfeld Thomas Brückner, dem zuständigen Revierförster Klaus Kraft, der Landtagsabgeordneten von Bündnis 90/die Grünen, Sigrid Erfurt, dem SPD Landtagsabgeordneten Thorsten Warnecke und einigen Gästen auf eine kleine Wandertour ging, erläuterte Kersten Eidam vom Forstamt Bad Hersfeld das Projekt. Eidam wies auf die Artenvielfalt im Bereich des Landecker Berges hin wo sich unter anderem auch seltene Fledermausarten sichtlich wohl fühlen, genauso wie bei seinem „Großer Bruder“, dem Dreienberg bei Friedewald, der mittlerweile zum Biosphärenreservat Rhön gehört. Dass der Landecker in absehbarer Zeit auch in das zum Biosphärenreservat Rhön aufgenommen wird, das hoffen alle.

Auf dem Landecker Berg findet man hauptsächlich einen alten Buchenbestand, bei dem mache Bäume schon bis zu 150 Jahre alt sind, so schätzt man. Nach dem Spaziergang wurde eine Hinweistafel zur neuen Kernfläche Naturschutz Landecker Berg enthüllt. (Gerhard Manns) +++

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