Ein Raum, ein Rätsel und nur 60 Minuten

Erster "Escape Room" Osthessens eröffnet, O|N war schon da

Der Tatort...
Fotos: Helena Lemp

16.08.2016 / FULDA - Fünf Räume, drei Themen und nur eine Stunde Zeit - es ist eine Reise ins Ungewisse. Was in Großstädten bereits mächtig gehypt wird, hält nun auch in Fulda Einzug: die Escape Games oder frei übersetzt "Fluchtspiele". Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen Ihnen unbekannten Raum mit mysteriöser Kulisse. Um Sie herum befindet sich ein großes Rätsel und nur Sie können sich befreien, in dem Sie die Lösung finden. Die Zeit läuft..."Das Reality-Spiel hat seinen Ursprung in einem Computerspiel aus Japan. Ich habe es zum ersten Mal in Frankfurt gespielt und fand es so geil, dass ich das auch haben musste", erzählt die Veranstalterin der Escape Games Marion Rasch von Marion's events & trends. Schon war die Idee geboren. "Ich bin eine Macherin. Fulda bietet eine tolle Kultur, aber ich wollte etwas, was jeder kann. Es macht Spaß, ist pädagogisch wertvoll, offline und schon Kinder lernen, in einem Team zu arbeiten", gibt sich Rasch begeistert. Im April startete sie mit den Renovierungsarbeiten, vor etwa vier Wochen gab es einen Probedurchlauf mit geladenen Gastronomen. Am kommenden Donnerstag findet die Eröffnungsphase ihren Höhepunkt. "Ich wollte es schöner und schicker haben als in anderen Städten und für jedes Alter machbar", so Rasch weiter. Empfohlen ist ein Team von fünf bis sieben Personen. Die Ideen für die Rätsel entwickelt die 36-Jährige selbst und greift dabei unter anderem auf Erfahrungen oder dem Schulunterricht zurück. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Spiels haben die Möglichkeit, in drei verschiedene Welten einzutauchen. Im Hexenwerk heißt es "back to the roots", hier werden Kindheitserinnerungen wach. Es geht darum, der vor mehr als 400 Jahren als Hexe angeklagten Fuldaerin Merga Bien das Leben zu retten. Sie können sich aber auch im "Hotelzimmer 303" in einen Mordfall verwickeln lassen. Es gibt ein Opfer und drei Tatverdächtige. Zusätzlich sitzt Ihnen der Polizeichef im Nacken und verlangt um des Rätsels Lösung. Hier ist vorwiegend der Kopf gefragt.



Für die Querdenker gibt es eine Scheinwelt. Rechts die Matrix, links der Schein und Sie stehen dazwischen. Der zentrale Rechner muss gestrürzt, die Matrix eliminiert werden. Begleitet werden die Spielerinnen und Spieler von keiner geringeren als Bundeskanzlerin Angela Merkel im Pappformat. Was immer Sie auch wählen, Sie halten den Schlüssel in der Hand. Unterstützung bekommen Sie von einem Admin, der Erklärungen und Hinweise parat hat."Wenn man das Rätsel innerhalb einer Stunde gelöst hat, erhält man einen Button. Schafft man es jedoch nicht, müssen die Verlierer bei mir putzen und den Raum wieder aufbauen", sagt Rasch lachend. Klingt nach einem Ansporn, die Zeit einzuhalten.

Etwa zwei- bis dreimal im Jahr werden die Räume umgestaltet. Rasch hat viele Pläne: "Ich möchte noch mehr in Richtung Inklusion gehen. Zum Beispiel sollen die Rätsel in verschiedene Sprachen übersetzt werden. Außerdem soll ein variabler Raum errichtet werden. Es wird einen Wettbewerb geben und der Gewinner darf sich einen Raum wünschen. Ich fände ja einen Raum basierend auf der Figur Sheldon Cooper aus der Serie 'The Big Bang Theory' cool", verrät die 36-Jährige. Also am besten jetzt schon mal Ideen überlegen. (Helena Lemp) +++

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