Auf Gruseltour mit dem Geisterbus

Gänsehaut im Reisebus: Oliver TRUNKS außergewöhnliche Stadtführung

Gruselig! Am Samstagabend ist der Geisterbus durch Fulda gefahren.
Fotos: Carina Jirsch

15.08.2016 / FULDA - Halb 9 an einem Samstagabend im August. Auf Fuldas Straßen bricht gerade ganz langsam die Dunkelheit ein. In dem blauen Bus auf dem großen Parkplatz in der Weimarer Straße ist es jedoch bereits soweit: Drin ist es stockdunkel. Genau so will es Oliver Trunk haben. Seine Gäste soll eine angenehme Gänsehaut überkommen, wenn sie es sich auf ihren Plätzen gemütlich machen. Denn das hier ist keine gewöhnliche Bustour. Es ist eine Fahrt mit Fuldas gruseligem Geisterbus.



An "normalen" Tagen ist Trunk als Posträuber Krack in Fuldas Wäldern unterwegs. Durch diese führt er Gruppen von mutigen Fuldaern oder Touristen, zeigt ihnen die Welt der Geister, Sagen, Mythen und Legenden. Sicher: Dunkle Wälder bieten die besten Voraussetzungen für Grusel-Touren wie diese. Aber Orte, an denen es irgendwann schon mal gespukt haben soll, die gibt es auch in und um Fulda. "Nur liegen sie so weit außeinander."



Warum sie also nicht mit einem Bus ansteuern, dachte sich Trunk und fragte beim Unternehmen Stumpf aus Künzell an. Dort war man sofort begeistert von seiner Idee und stellte ihm den "blauen Klaus" zur Verfügung. Tja, und aus diesem wurde dann der Geisterbus, und am vergangenen Samstag fand bereits die dritte - ausverkaufte! - Tour statt.



Gruseln ist im Trend. Auch bei Erwachsenen. Wer in Trunks Geisterbus steigt, der ist voller Spannung auf das, was ihn erwartet. "Und das liebe ich", sagt der 44-Jährige, der für die Touren einen ganzen Korb voll Requisiten im Gepäck hat. Während der vierstündigen Fahrt duch Fulda zaubert er immer wieder eine neue heraus, sorgt damit für Schreckmomente bei seinen Mitfahrern. Ganz wichtig: "Das Gruseln hier ist nicht plump."

Genauso wenig wie die aufregenden Geschichten, die Trunk während der Zwischenstopps immer wieder auspackt. Es sind Erzählungen, Überlieferungen, manche Geschichte ist wohl auch eher eine Sage. Aber eins sind sie alle: zum Fürchten. Die Reaktionen der Gäste: Faszination, Spannung. "Sie wissen ja nicht, was als nächstes passiert."



Und auch die Stationen, die nach und nach angefahren werden, werden durch die Dunkelheit der langsam einkehrenden Nacht verhüllt. Nur schemenhaft erkennt man, dass es vorbei am Frauenberg, dem Rabenstein in Lehnerz, der Wasserburg in Steinau oder am Schloss Fasanerie in Eichenzell geht. Und all das, während die Stimmung im Bus immer prickelnder, immer aufgeladener wird ... (Suria Reiche) +++

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