Ort der Ruhe
Blühendes Paradies auf Erden: Bibelgarten am Kirchberg
10.08.2016 / SONDHEIM -
Seit einigen Wochen gibt es in Sondheim v.d. Rhön, im alten Schulgarten am Kirchberg, direkt unterhalb der evangelischen Kirche, mit dem neu angelegten Bibelgarten ein blühendes Paradies. Es ist ein Ort der Ruhe, der Besinnung, der den Sinnen schmeichelt und die Vielfältigkeit von Gottes Schöpfung aufzeigt.
Gestaltet wurde er von Ehrenamtlichen der Gemeinde und Georg Hansul, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege. Die Idee stammt von Pfarrerin Christel Kupfer, die vor zwei Jahren den Anstoß für das Projekt gab. Die evangelische Kirchengemeinde Sondheim v.d.Rhön nutzt das ehemalige Schulhaus am Kirchberg seit 1994 als Gemeindehaus. Zur Schule gehört der Schulhof-/garten, der heute durch die Straße (Kirchberg) vom Gebäude getrennt wird. Dieses Grundstück wurde seit Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet. Innerhalb eines Jahres wurde es nun komplett umgestaltet, ein barrierefreier Zugang wurde geschaffen, Wege und Beete angelegt und natürlich die Bepflanzung vorgenommen.
Betreten werden kann das kleine Paradies, durch einen Rundbogen in der Bruchsteinmauer. Überall summen und brummen die Insekten, die Pflanzen blühen und gedeihen, biblische Szenen machen auf Gottes Wort neugierig. Der Bibelgarten bietet ein Fest für die Sinne: Rosen und Salbei, Frauenmantel und orientalischer Mohn, Königskerze und Rittersporn - die Farbenpracht ist überwältigend, der Duft der verschiedenen Pflanzen lädt ein, näher zu kommen. Es ist ein Garten zum Sehen, Riechen, Hören, Fühlen, Lesen und Nachdenken. Im Sondheimer Bibelgarten ist das Wort Gottes sichtbar und erlebbar, dazu wird die Darstellung von biblischen Szenen in den Garten eingebettet. Orte aus der Bibel wie dem Berg Sinai mit den zehn Geboten, der Hügel Golgota mit drei Kreuzen und die Grabstätte Jesu sind ebenso dargestellt, wie das letzte Abendmahl, das Gleichnis vom Fischernetz und die Verkündigung der Geburt Jesu an die Hirten. Ein wahrhaft künstlerisches Kleinod ist die Gestaltung der Abendmahlsgruppe in ihrer figürlichen Darstellung. Die Mitarbeiter der Bibelgarteninitiative haben hier ihre eigenen Profile festgehalten.
Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten.“ (Genesis 1, 29). Unter dieses Motto wurde die gärtnerische Gestaltung gestellt. Im Garten wachsen aber nicht nur Pflanzen, die in der Bibel erwähnt sind, sondern auch solche, deren Namen einen Bezug zur Bibel haben oder die einfach nur schön sind und den Betrachter erfreuen oder als Kirchenschmuck verwendet werden können. Manches sei aber auch durch die Ersatzpflanzen dargestellt, wie die Weidenblättrige Birne als Ersatz für den Olivenbaum, der im rauhen Klima der Rhön keinen Winter überstehen würde, oder die Säuleneibe als Ersatz für die Zypresse. Der Feuerdorn steht für den brennenden Dornbusch auf dem Berg Sinai.
In der Mitte des Bibelgartens befindet sich ein großes Staudenbeet, eine Kräuterspirale wurde anlegt sowie ein Teich. Zwischen den Pflanzen und Darstellungen befinden sich Tafeln mit Bibelzitaten, die passend zu Szenen auf die tiefere Bedeutung des Bibelgartens verweisen. Der Weinstock und die Reben, der Ruheplatz am Wasser, der Hahn und die Verleugnung des Petrus und viele mehr. Der Garten soll zum Schauen einladen, zum Anschauen der Szenen und Pflanzen, zur Betrachtung und zur Besinnung. Er soll aber auch auf die Bibel neugierig machen und dazu anregen, Bibelstellen nachzulesen. Der Besucher findet auf Tafeln verschiedene Bibelstellen aus dem Alten und Neuen Testament. +++