CDU-"Sommer-Begehung" in Oberrode

Gibt es bald ein Bus-Häuschen? Was ist mit schimmeligen Bürgerhaus-Teil?

Ortsvorsteher Jürgen Jahn (Mitte) im Gespräch mit Stadtbaurat Daniel Schreiner (links) und Bürgermeister Dag Wehner.
Fotos: Suria Reiche

06.08.2016 / OBERRODE - Im Westen Fuldas zwischen grünen Hügeln und saftigen Wiesen gelegen, ist Oberrode ein sehr ländlicher Stadtteil Fuldas. Seine knapp 530 Einwohner wissen das zu schätzen. Genauso wie das gute Zusammenleben. "Unsere Dorfgemeinschaft ist intakt", findet die ehemalige Ortsvorsteherin Ursula Jahn. Den Beweis dafür lieferten gleich nach ihrer Aussage am Freitagabend rund 50 Einwohner und Einwohnerinnen, die zum Bürgerhaus strömten. Die CDU-Stadtverordnetenfraktion hatte zur "Sommer-Begehung" durch das Dörfchen geladen. Man wollte sich ein Bild davon machen, was gut läuft und wo es den Dorf-Bewohnern an etwas fehlt. Von der Resonanz zeigte sich der Stadtverordnete Thomas Hering begeistert. 


Den "zupackenden Gemeinschaftsgeist" in Oberrode hatte der ehemalige Oberbürgermeister Gerhard Möller schon vor rund sechs Jahren gelobt. Damals wurde das Bürgerhaus offiziell eröffnet, bei dessen Umbau zahlreiche Oberroder freiwillig geholfen hatten. Genau dieses Gebäude war dann am Freitagabend auch einer der prägnantesten Punkte auf der Liste der Oberroder: Die Räume in dessen älteren Teil will nämlich kaum noch jemand betreten. Dort, wo zum Beispiel Ortsvorsteher Jürgen Jahn sein Büro hat, riecht es muffig. Länger als fünf Minuten hält man es hier nur schwer aus. Der Grund: Schimmel. "Die Räume sind nicht mehr nutzbar", sagte auch Stadtbaurat Schreiner, "wir müssen hier komplett sanieren."

Bevor sich er und die Vertreter der CDU ein Bild vom Bürgerhaus machten, sahen sie sich mit den Oberrodern verschiedene Bushaltestellen im Ort an. Einigen Bürgern fehlt nämlich ein Wartehäuschen. Dabei handelt es sich zum einen um die Haltestelle "Am Vemel", zum anderen um die im Sandweg. Vor allem letztere gab Grund zur Diskussion. Würde es nämlich nach den Oberrodern gehen, würde hier schon bald ein Wartehäuschen in Fachwerkbauweise mit Sandsockel stehen, das sich perfekt ins Dorfbild einfügt. Dafür würden sie sogar selbst Hand anlegen, vorausgesetzt die Stadt liefert das Material dafür. Wenn es nach Stadtbaurat Schreiner geht, wird es jedoch bald schon einen Typus "Bushaltestelle vor Denkmal" geben - und der wird leider nicht in Fachwerk-Bauweise gestaltet sein. "Wir sind gerade daran, eine einheitliche Linie für die gesamte Stadt zu entwickeln." Dabei, so Bürgermeister Wehner, dürfe man aber niemals die Optik über die Barrierefreiheit stellen. 
Weitere Stationen der Sommerbegehung war eine laut Anwohnern gefährliche Kreuzung. Hier wünschten sie sich, dass das "Recht-vor-Links-Gebot" aufgehoben und die Hauptstraße zur Vorfahrtstraße wird. Ein Wunsch, dem vermutlich nicht nachgekommen werden kann. Bei der Oberroder Straße handelt es sich nämlich um eine 30er-Zone. Und in diesen nutze man das Gebot, um die Geschwindigkeit "rauszunehmen". "Die Frage ist, ob man die Straße wirklich noch attraktiver für Schnellfahrer machen will."

Bevor es zurück ins Bürgerhaus zu Grillfleisch und Diskussionen ging, machte der Trupp noch einen letzten Stopp am Oberroder Friedhof. Von hier hat man einen guten Blick auf ein potentielles neues am Hubertusring angeschlossenes Baugebiet, das die Oberroder den Vertretern der Stadt zeigen wollten. Diese wollen nun prüfen, ob hier irgendwann einmal gebaut werden könnte. Ein Punkt auf der Pro-Liste: Ortsvorsteher Jahn gab bekannt, das das Dorf keine Vergrößerung der Friedhofsfläche benötige, da die Bestattung in Urnen zunehme. 

Die CDU-Fraktion nutzt die sitzungsfreie Zeit der Stadtverordnetenversammlung während der Sommerferien seit vielen Jahren, um sich vor Ort mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern von Wirtschaft und Organisationen auszutauschen und Lob, Kritik und Anregungen für ihre politische Arbeit entgegenzunehmen.Der nächste Stadtteilbesuch ist am 12. August in Haimbach. +++

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