„Gib der Barmherzigkeit dein Gesicht!“
Weihbischof DIEZ mit osthessischen Jugendlichen auf Weltjugendtag in Polen - BILDERSERIE
Fotos: privat
30.07.2016 / FULDA / KRAKAU -
Das Bistum Fulda übernimmt - anläßlich des derzeitigen Weltjugendtages in Polen - in der Gastpfarrei von Mystowice die Verantwortung für die Programmgestaltung eines Katechesenortes. Umso schöner war, dass mit der ersten Katechese am Mittwoch, Fuldas Weihbischof Karlheinz Diez zu den Jugendlichen sprach. Er teilte sich mit Weihbischof Thomas Maria Renz aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart den Vormittag, wobei Renz die Predigt in der Heiligen Messe übernahm. Zur Katechese kamen neben den 260 Jugendlichen aus dem Bistum Fulda auch junge Pilger aus den Bistümern Limburg, Münster und dem Erzbistum Berlin. Musikalisch führte das Marianum mit dem Jugendblasorchester und der Mädchenschola durch das Programm und die Heilige Messe.
Nach einem jubelnden Empfang durch die Jugendlichen des Bistums dachte Weihbischof Karlheinz Diez in seiner Katechese mit den Anwesenden über die Barmherzigkeit nach. Das Alte Testament beschreibt sie als ein „mütterliches Bauchgefühl“, während es die deutsche Sprache an das Herz und das Wegnehmen von Elend heranrücke, so Diez. Er entwickelte seine Sicht auf Barmherzigkeit über die Augen: „In den Augen erkennen wir alles: Tränen, Freude, Gelassenheit oder Alkohlkonsum. Genauso nehmen wir über die Augen Beziehungen wahr, wie etwa Gleichgültigkeit oder Kälte. Die Augen sind aber auch das Tor, durch das die Welt in uns hineintritt“, erläuterte Diez.
In punkto Barmherzigkeit gehe es dann um ein anderes Sehen, nicht etwa oberflächlich, sondern auf die Wahrheit der Dinge und das Herz der Mitmenschen. So werde ein jeder durch das Sehen auch immer wieder beschenkt, wie etwa auch durch die bewegenden Eindrücke beim Weltjugendtag. „Wir werden jeden Tag beschenkt und der Mensch wird, was er sieht.
Den restlichen Tag verbrachten die verschiedenen Kleingruppen sehr unterschiedlich. Manche ruhten sich aus, wieder andere nahmen den langen Weg nach Krakau auf sich und erlebten eindrucksvolle Momente in einer immer voller werdenden Weltjugendtagsstadt. Einige Kleingruppen machten sich nach Katowice auf, das nur wenige Kilometer von Mystowice entfernt liegt. Unter ihnen war auch die Kleingruppe der Katholischen Jugend Fulda (KJF), die die einstige „Bergbaustadt der Kohleminien“ mit ihren vom Sozialismus geprägten Straßen und Plätzen besuchte. Dabei war Zeit für ein ausgiebiges Mittagessen sowie für ein Gebet mit Besuch in der Kathedrale von Katowice.
Die Rückfahrt von Katowice nach Mystowice war für die Kleingruppe ein Erlebnis der besonderen Art. Die Straßenbahn, die von der Streckenführung eher einer Parkeisenbahn glich, wurde zum Verkehrsmittel, um die Weltjugendtagsfreude mit verschiedenen Liedern zu den Einheimischen dieser, von Krakau weit entfernten Region zu tragen. Ein anschließendes Foto mit dem Straßenbahnfahrer dokumentierte diese Fahrt. Nach dem Abendgebet und einen Konzert im Park von Mystowice ging es ins Bett, um genügend Kraft zu tanken, für die Willkommensfeier mit Papst Franziskus im Blonia Park von Krakau am Donnerstag. (Sebastian Pilz) +++