Auftaktderby gegen Ex-Club
Christian KREß: Hannover 96, Bad Soden und zurück nach Flieden
Zurück im Königreich: Christian Kreß kickt wieder für den SV Flieden
Fotos: Dennis Hainer
29.07.2016 / FUSSBALL -
„Ich brauchte einen Tapetenwechsel. Ich habe nach neuen Herausforderungen gesucht“, sagt Christian Kreß. Vor zwei Jahren wechselte der 22-Jährige aus der zweiten Mannschaft des SV Flieden nach deren Abstieg in die Gruppenliga zur SG Bad Soden. Mit den Sprudelkickern schaffte er den Aufstieg in die Verbandsliga. Aus beruflichen und privaten Gründen ist Kreß nun zurück ins Königreich gewechselt. Und wie es der Zufall will, bestreiten die Buchonen ihr erstes Spiel nach dem Abstieg in die Verbandsliga am Samstag (18 Uhr) gegen seinen Ex-Club.
Kreß spielte bereits unter Meik Voll in der zweiten Mannschaft von Flieden. In seinem zweiten A-Jugendjahr holte Voll ihn ins Team und integrierte ihn sofort. „Mit Meik habe ich die ersten Schritte im Senioren-Fußball gemacht. Deswegen freut es mich um so mehr, dass ich unter ihm in der ersten Mannschaft spielen darf“, sagt Kreß. Die ersten Kontakte, zurück nach Flieden zu wechseln, entstanden durch keinen geringeren als Schwager Andreas Drews, der selbst für die Buchonen die Fußballschuhe schnürt und die Kicker aus dem Königreich als Kapitän anführt.
Ob es komisch sei gleich gegen seinen ehemaligen Verein zu spielen? „Nein, gar nicht. Ich bin mit Bad Soden im Guten auseinander gegangen“, antwortet Kreß. Die Familie spielt für ihn eine wichtige Rolle. Sein kleiner Bruder kickt ebenfalls für Flieden und seine Familie ist im Verein aktiv. Seine Freundin Celine, mit der er zusammen in Flieden lebt, ist eine erfolgreiche Sportlerin, aber keine Fußballerin. Sie spielt Handball - und das nicht gerade schlecht. Für die FSG Großenlüder/Hainzell ging es für sie bis hoch in die Landesliga, bevor sie aus berfuflichen Gründen zurück nach Flieden ging. Genauso wie seine Freundin ihn am Platz anfeuert, unterstützt Kreß seine Celine ebenfalls, wenn es der Fußball denn zulässt. „Fußball ist schon das zeitaufwendigere Hobby. Aber wir unterstützen uns gegenseitig."
Seine fußballerische Karriere begann der Abwehrspieler im Königreich, bevor er mit 15 Jahren nach Hannover zog, um dort in der B-Jugend von Hannover 96 sein Können unter Beweis zu stellen. Sein damaliger Trainer war Daniel Stendel, der jetzt die Profis der 96er in der 2. Bundesliga trainiert. Zum Durchbruch hat es auf Grund einer Meniskusverletzung aber nicht gereicht. „Die Zeit in Hannover hat mich sehr geprägt, sportlich sowie menschlich“, erzählt der 22-Jährige. Nach seiner Zeit in der niedersächsischen Landeshauptstadt machte er sein Fachabitur und anschließend eine Ausbildung als Steuerfachangestellter.
Flieden ist für Christian Kreß seine fußballerische sowie private Heimat. Obwohl er auf Grund seines dualen Studiums der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Steuern in Worms studiert, nimmt er die 140 Kilometer Fahrt zum Training auf sich. „Ich brauche den Fußball zum Entspannen. Es ist meine Leidenschaft, da nehme ich die Fahrt gerne auf mich“, sagt Kreß. An erster Stelle stehen für ihn dennoch Familie und Beruf. Während seines dreijährigen Studiums will Kreß auf jedenfall in Flieden bleiben, denn dort absolviert er auch eine seine Praxisphasen. Ob das die Endstation seiner fußballerischen Karriere ist, oder ob es den 22-Jährigen noch einmal weiterzieht, weiss er jetzt noch nicht. (Franziska Vogt) +++