Heute Derby-Knaller gegen Künzell

Bachrains Neuzugang Maurus KLÜBER: "Anspannung spürbar"

Grün-weiß statt blau-weiß: Maurus Klüber geht künftig für den TSV Bachrain auf Torejagd
Fotos (5): Tobias Herrling

29.07.2016 / FUSSBALL - Es ist ein Auftakt wie gemalt. Der TSV Bachrain empfängt am Freitag (19 Uhr) zum Start in die neue Gruppenliga-Spielzeit den TSV Künzell. Ein Gemeinde-Derby zum Aufgalopp – besser könnte es fast nicht sein. Und für einen ist es ein besonderes Spiel: Maurus Klüber wechselte im Sommer von Hünfeld nach Bachrain und feiert sein Debüt - gleich gegen den unbeliebten Nachbarn.



„Es ist mein erstes Spiel für Bachrain und mein erstes überhaupt am Geißküppel“, erzählt Maurus Klüber im Gespräch mit ON|Sport. Die Anspannung und Nervosität, aber auch Vorfreude auf das Derby sei im Training spürbar gewesen. „Es war ganz anders als in den letzten Wochen. Es wurde weniger gelacht. Man hat einfach gemerkt, dass am Freitag das Derby ansteht“, sagt Klüber, der seinem Liga-Debüt mit dem neuen Klub entgegen fiebert.

Nach fünf Jahren in der ersten Mannschaft des Hünfelder SV schloss der 23-Jährige das Kapitel HSV, um in Bachrain ein neues aufzuschlagen. Unter Dominik Weber blieb ihm meist nur die Reservisten-Rolle, erst nach der Winterpause kam er wieder regelmäßig zum Einsatz. Aber da stand sein Entschluss schon längst fest. „Im Oktober kam Marius Link (Spielertrainer TSV Bachrain, Anm. d. Red.) schon auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich mir einen Wechsel vorstellen könne“, erzählt Klüber, der sich recht schnell entschied, das Bachrainer Angebot anzunehmen. Dass sich Klüber und Link noch aus gemeinsamen Tagen beim HSV kennen, trug seinen Teil zum Wechsel an den Geißküppel bei.

Mit der Erfahrung von 55 Begegnungen in der Hessenliga schnürt Maurus Klüber künftig seine Schuhe für den Gruppenligisten Bachrain. Ob er daher eine gewisse Erwartungshaltung an ihn spürt? „Nein, eigentlich nicht“, erwidert Klüber, „Marius nimmt auch den Druck von mir und sagt, dass wir als Mannschaft gewinnen und verlieren.“ In Bachrain möchte er wieder mehr Spielpraxis und das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden. „Ich bin kein Einwechselspieler“, sagt er über seine Vorstellungen beim TSV. Im System von Marius Link soll der gelernte Physiotherapeut auf der „Zehn“ für Kreativität sorgen. In seinem neuen Umfeld habe sich Klüber schnell eingelebt, von der Mannschaft sei er gut aufgenommen worden - auch wenn er gleich eine schmerzvolle Erfahrung machte:  „Robby Neuhäußer hat mich im Training umgegrätscht, spätestens da war ich angekommen“, lacht der 23-Jährige, „aber er hat sich gleich entschuldigt und gemeint, der Rasen sei so nass gewesen.“  

Seine sportliche Laufbahn führte den Steinauer in die Jugend nach Hünfeld und Bronnzell, ehe er zurück an die Rhönkampfbahn ging. Zwischendurch, in der B-Jugend, kickte Maurus Klüber für ein Jahr im Nachwuchs der Frankfurter Eintracht. „Man merkt aber schnell, sehr schnell, dass es nicht für den Profi-Fußball reicht“, schildert Klüber seine Erfahrungen bei den „Adlern“. Er wurde zwar Deutscher Meister mit dem SGE-Nachwuchs, trug auf dem Feld dazu aber nur wenig bei. „Das ist zwar das größte Erlebnis bisher gewesen, aber mein persönlicher Höhepunkt war der Aufstieg mit Hünfeld in die Hessenliga“, erzählt Klüber, dessen Anteil damals wesentlich höher war.

Nun hat Maurus Klüber das Kapitel Gruppenliga beim TSV Bachrain aufgeschlagen. Die Truppe vom Geißküppel erlebte eine turbulente letzte Spielzeit inklusive Trainerwechsel und mit einem am Ende versöhnlichen sechsten Rang. „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben und einen einstelligen Tabellenplatz erreichen“, gibt Klüber die Zielsetzung vor. An das letzte Derby am Geißküppel erinnert man sich in Bachrain nur ungern: Künzells Dominik Zeller markierte in der Nachspielzeit den Siegtreffer für den Gast. Diese Scharte möchte nicht nur Neuzugang Maurus Klüber ausmerzen. (Tobias Herrling) +++

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