Volksschauspiel
Moderne Technik und neue Gesichter beim traditionsreichen Heimatspiel
Fotos: Sophia Braun
26.07.2016 / MÜNNERSTADT -
Das Heimatspiel in Münnerstadt ist ein ebenso fester Bestandteil im Festkalender wie Weihnachten oder Ostern. Am 28. August, sowie am 04. und 11. September erzählen 200 Bürgerinnen und Bürger zum 89. Mal von der wundersamen Errettung Münnerstadts aus Feindesnot im Dreißigjährigen Krieg. Die ergreifende Geschichte bleibt immer gleich. Die Technik jedoch ist deutlich moderner. Und die Gesichter auf der Bühne werden jünger. Ein Generationswechsel steht an.
„Die Fördermaßnahmen im letzten Jahr erleichtern unsere Arbeit enorm“, weiß Bruno Eckert, Vorsitzender der Heimatspielgemeinde Münnerstadt e.V. „Die Bewilligungen sind prompt gelaufen, wir hatten eine optimale Zusammenarbeit mit Leader, Bezirk Unterfranken, Kulturfonds und Stadt“, betont der engagierte Heimatspieler. Die zeitgemäße Ausstattung entlastet die ehrenamtlichen Helfer z.B. beim Bühnenaufbau, der Beschallung oder den Absperrungen. Gerade in der heutigen Zeit ein wichtiger Punkt, denn die Bereitschaft ehrenamtlich zu wirken, lässt vor allem in der jungen Generation nach. Bruno Eckert seufzt bei diesem Punkt zwar tief, aber dann sagt er fröhlicher: „Man muss einfach optimistisch sein!“.
Durch die intensive Arbeit mit potenziellen Darstellern für die anspruchsvolle Aufführung stehen die Zeichen für den Generationswechsel gut. In diesem Jahr werden einige neue Gesichter in tragenden Rollen zu sehen sein. Manch einer wagt auch den Sprung vom Komparsen zum Darsteller. Wichtige Rollen, die über den Verlauf des Spiels entscheiden, können mit weiteren Darstellern besetzt werden. Ziel der Bemühungen bleibt, alle Hauptrollen doppelt zu besetzen. „Wir haben gelernt, dass die Darsteller langsam in ihren Rollen aufgebaut werden müssen“, erzählt Eckert aus seiner 45-jährigen Bühnenerfahrung. Für ca. 40 Figuren erfordert es nicht nur Textsicherheit sondern kraftvollen Ausdruck, Gestik und Mimik, damit das Geschehen die Zuschauer bis in den letzten Reihen berührt. Nicht zuletzt braucht es Mut, die 20 Meter lange Bühne am Originalschauplatz zu nutzen.