"Wir sind reich beschenkt worden"
Wir-Gefühl im Projekt "Abana-Baseka" gestärkt - Gegenbesuch ein voller Erfolg
Fotos: Marion Eckert
19.07.2016 / BAD NEUSTADT/S. -
"Wir sind reich beschenkt worden", voller Dankbarkeit blickt Dekan Dr. Andreas Krefft auf zehn ereignisreiche Tage zurück, in denen die afrikanischen Gäste aus Ruanda in der Pfarreiengemeinschaft Bad Neustadt zu Gast waren. Als Botschafter ihres Landes und Partner des Projekts "Abana-Baseka – lachende Kinder" haben sie viele Einrichtungen im Landkreis besucht, den vielfältigen Unterstützern und Sponsoren ihren Dank abgestattet und selbst ganz unterschiedliche Impulse und Eindrücke gesammelt. Inzwischen haben sich die Besucher aus Afrika wieder verabschiedet und sind weitergereist nach Polen, um am Weltjugendtag mit Papst Franziskus in Krakau teilzunehmen.
Auch für die Gäste aus Ruanda waren die Tage in ein besonderes Erlebnis. Immer wieder brachten sie ihre große Dankbarkeit zum Ausdruck. "Dass ich das erleben durfte, ist ein Geschenk Gottes", sagte Marie-Claude Abayisenga zum Beispiel. Diese Aussage wurde auch von den anderen jungen Menschen aus Ruanda sowie vom Leiter der Delegation, Pater Dirk, bestätigt.
Befragt, wie es ihnen in Europa und speziell in Bad Neustadt und Umgebung gefallen habe, waren sich ebenfalls alle einig: Eine so freundliche Aufnahme und eine so große Herzlichkeit und Offenheit hatten sie nicht erwartet.
Kindergärten, Schulen, Alten- und Pflegeheime sowie außerschulische Bildungseinrichtungen wie das Jugendhaus Thüringer Hütte gehörten zu den besuchten Einrichtungen. Aber auch das gemeinsame Gebet um Frieden prägte die Tage des Aufenthalts in Bad Neustadt.
Für Pfarrer Dr. Krefft und Pater Dirk war die Begegnung in Deutschland für die weitere Entwicklung des Projekts "Abana-Baseka" sehr wichtig und auch wegweisend. "Das Projekt lebt von den Menschen die dahinter stehen", sagte Pfarrer Dr. Krefft. Als er im Januar dieses Jahres mit 19 Personen nach Ruanda fuhr, konnten sich diese vor Ort ein Bild davon machen, wie das Projekt in Ruanda umgesetzt werde, welche Menschen hinter den Aufgaben stehen. Das Treffen und der Austausch in Deutschland seien nun die Basis zum besseren gegenseitigen Kennenlernen gewesen, betonte Pater Dirk. "Es ist Verständnis füreinander entwickelt worden, weiteres Vertrauen konnte aufgebaut werden, um gemeinsam zu entscheiden, welche Hilfen vor Ort am Wichtigsten sind", fasst Pfarrer Dr. Krefft zusammen.
In der afrikanischen Kultur sei es ein wichtiges und besonders Zeichen, wenn man einen Gast zu sich nach Hause einlade, machte Pater Dirk aufmerksam. "Man lädt nicht jeden ein. Aber wenn man jemanden zu sich mit nach Hause nimmt und bei sich wohnen lässt, dann zeigt man, dass man ihn ernst nimmt und Wertschätzung entgegen bringt." Diese Wertschätzung habe Pfarrer Dr. Krefft den jungen Menschen entgegen gebracht in dem er ihnen das Pfarrhaus öffnete.
Das Projekt "Abana-Baseka" werde mit drei Schwerpunktprojekten fortgeführt: Sanierung des alten Schulgebäudes, Anlage des Gartens zur Versorgung der Schüler und Berufsausbildungen für junge Menschen mit dem Aufbau einer Schreinerei. Alles stehe unter dem Blickwinkel "Hilfe zur Selbsthilfe", betonte Dr. Krefft. "Wir werden nicht ewig Hilfe leisten können, wir können aber Helfen, dass die Menschen in die Selbstständigkeit kommen." Zum Abschluss habe Pfarrer Krefft eine weitere gute Nachricht erreicht: Zwei größere Spenden jeweils in Höhe von 5.000 Euro seien ihm für die Sanierung der alten Schulräume im Projektdorf Gahunga zugesichert worden. "Ich bin überglücklich und ich kann nur Danke sagen." (Marion Eckert) +++