"Das kann mir keiner nehmen"
Petersberger Jan-Philip GLANIA zum zweiten Mal bei Olympia - Ziel: Finalläufe
Fotos (5): Tobias Herrling
18.07.2016 / SCHWIMMEN -
Auf seinem Oberkörper prangen fünf Ringe. Die olympischen Ringe. Die hatte sich Jan-Philip Glania vor vier Jahren stechen lassen. Als Erinnerung an seine erste Teilnahme bei den Olympischen Spielen in London 2012. Am Montag macht sich der Petersberger Schwimmer wieder auf den Weg zu den größten Spielen der Welt. Es geht nach Rio de Janeiro.
„Das freut mich einfach unglaublich. Einmal bei Olympia dabei zu sein ist schon der Wahnsinn. Aber ein zweites zu den Spielen zu fahren, unglaublich. Das kann mir keiner nehmen“, ist Jan-Philip Glania mächtig stolz auf seine Leistung – und das völlig zurecht. Immerhin schaffen es nur ganz wenige Sportler, sich zweimal für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Der Petersberger Schwimmer, der in Frankfurt studiert, ist einer von ihnen.
Mit Tränen vor dem Fernseher
Nur eines stört ihn ein bisschen: an der Eröffnungsfeier, der Höhepunkt der Spiele wenn alle Athleten in die Arena einlaufen, wird Jan-Philip Glania verpassen. Mal wieder. „In London habe ich sie im Fernsehen gesehen. Ich hatte Tränen in den Augen“, erzählt Glania. Der Grund: die Schwimmer haben mit die ersten Wettkämpfe zu bestreiten. Während der Eröffnungsfeier ist aber stundenlanges Warten angesagt, bis alle Athleten eingelaufen sind. „Das ist für die Regeneration einfach nicht förderlich“, sagt Glania.
Stichwort Regeneration: am Montag geht es für Glania bereits nach Brasilien, ins Trainingslager nach Florianópolis. Etwa zwei Wochen vor den Wettkämpfen werden die Belastungen herunter gefahren. „Wir trainieren zwar immer noch ordentlich, aber nicht in so einem Umfang. Wir wollen zum Wettkampf ja in bester Form sein“, erklärt Glania, der das Wochenende vor dem Abflug in seiner Heimat verbrachte.
Ein Buch dürfte in Glanias Koffer für Rio vermutlich auch dabei sein. Wenn er mal die ruhigen Minuten abseits der Wettkämpfe nutzen möchte. Vielleicht kommt ihm dabei auch die ein oder andere Idee für ein zweites Tattoo. Für seine zweite Teilnahme an den Olympischen Spielen. „Ich kenne welche, die haben schon einen Termin ausgemacht“, lacht Jan-Philip Glania, „wenn mir eine gute Idee kommt, überlege ich mir das auch.“ Die fünf Ringe der Olympischen Spiele hat er schließlich schon auf seiner Haut verewigt. (Tobias Herrling) +++