"Auf die Plätze grenzenlos" (1)
Riesiges Inklusions-Sportfest in Fulda - Sport verbindet und schlägt Brücken
Fotos: Carina Jirsch
09.07.2016 / FULDA -
Mittendrin auch 15 Mitarbeiter der Fuldaer Caritas-Werkstätten für Menschen mit Behinderung. „Wir wollten bei dieser Inklusionsveranstaltung unbedingt dabei sein“, so Einrichtungsleiter Michael Glüber. „Deshalb haben wir allen Interessierten extra dafür freigegeben und sind hergekommen.“ Mit einem Kleinbus angereist und top motiviert, hat die Gruppe gemeinsam das Deutsche Sportabzeichen ausprobiert und einige Disziplinen abgelegt. „In unserer Werkstatt arbeiten etwa 230 Menschen“, berichtet Michael Glüber. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind geistig, körperlich oder mehrfach behindert. Die jüngsten sind 17 und 18 Jahre alt, unsere Älteste ist 70.“ Glüber sei es wichtig, dass Sport in der Lebenswelt seiner Mitarbeiter eine Rolle spielt. Als Leichtathletiktrainer beim Lauftreff Speeketze Marbach hat er auch die Berechtigung, das Deutsche Sportabzeichen abzunehmen. „Wir haben bei den Fuldaer Caritas-Werkstätten eine eigene Turnhalle und ein Therapiebad. Einmal in der Woche bieten wir dort verschiedene Sportkurse an.“
„Es ist eine tolle Werbung für uns und für die Stadt Fulda“, sagte Rainer Sippel, Geschäftsführer von ‚antonius - Netzwerk Mensch‘, das das große Sportfest mit organisierte. „Inklusion ist nirgends so einfach wie im Sport“, so Sippel weiter. Stadtoberhaupt Dr. Heiko Wingenfeld war ebenfalls im Stadion, aber nicht im Sportoutfit, sondern Amtskleidung. „Heute werde ich mein Sportabzeichen ablegen, aber das nehme ich auf jeden Fall dieses Jahr noch in Anlauf“, so der Oberbürgermeister, der sich begeistert von der Veranstaltung zeigte. „Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn noch einiges zu tun ist“, so Fuldas Oberbürgermeister und verwies auf Fuldas Titel als inklusivste Stadt Deutschlands.
Ein Tag mit vielen Highlights
Alles stand in Fulda unter der Überschrift Inklusion, so auch der Promiwettbewerb um 12 Uhr. Kirsten Bruhn, dreimalige Paralympics-Gewinnerin im Schwimmen und Sportbotschafterin des DOSB, und der amtierende Deutsche Meister und aktuelle Weltranglistenvierte im Rollstuhltischtennis, Holger Nikelis, traten zu einem Rollstuhlrennen an. Dazu gesellten sich Frank Busemann, Gewinner der Zehnkampf-Silbermedaille bei den Olympischen Spielen von Atlanta 1996 und Botschafter von kinder+Sport, der deutsche Rekordhalter im Stabhochsprung in der Halle, Danny Ecker, für die Sparkassen-Finanzgruppe und Stuntfrau, Model und Moderatorin Miriam Höller als Sportabzeichen-Botschafterin für Ernsting’s family und DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper. Auf dem ersten Platz landete Kirsten Bruhn, vor Danny Ecker, Miriam Höller, Frank Busemann, Holger Nikelis und Gudrun Doll-Tepper.
Die DOSB-Vizepräsidentin bedankte sich beim Organisationsteam vom Landessportbund Hessen und dem Sportkreis Fulda-Hünfeld mit allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die rundum gelungene Veranstaltung. Für sein Inklusionskonzept erhielt der Sportkreis Fulda einen Förderbescheid, den Werner Koch, Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Innern für Sport, bei der Sportabzeichen-Tour überreichte. (the/pm) +++