Bauarbeiten am Knotenpunkt B 254 Feuerwache

Beton mit extremen Wasserdruck weggefräst - Unterführung wird 14 Meter länger

Alex Novchev trägt den Beton der alten Brücke mit einem Hochdruckwasserstrahl ab.
Fotos: Toni Spangenberg

08.07.2016 / FULDA - Die Umgestaltung des Knotenpunkts B 254 Feuerwache nimmt erste Formen an. Derzeit laufen die Arbeiten an Brückenunterführung. Diese soll entsprechend der Baupläne um 14 Meter verlängert werden. "Dafür wird ein Teil des Überbaubetons abgetragen. So sollen zwei neue Fahrstreifen und ein breiter Rad- und Gehweg entstehen", erklärt Andre Jaborek von Hessen Mobil. Die Straße wird also in Richtung der Fulda verlagert, um den bisherigen 90-Grad-Winkel der Kurve zu entschärfen.



Dafür wird eine 96 Meter lange und vier Meter hohe Stützwand errichtet, an die sich das Brückengeländer anschließen soll. "Wir liegen voll im Zeitplan." Im Oktober soll das Bauwerk fertiggestellt sein. Derzeit werden circa 30 Kubikmeter des Betons der alten Brücke abgetragen, zwölf davon mit Höchstdruckwasserstrahlen. "Die letzten zwei Tage hat das ein Roboter mit einem Wasserdruck von 1.200 Bar gemacht." Die restlichen Bereiche werden jetzt von einem Bauarbeiter mit einer Handlanze mit 2.500 Bar Druck freigelegt. Zum Vergleich: Die Wasserleitung in der eigenen Wohnung hat einen Druck von fünf Bar. "Mit der Handlanze könnte man eine ganze Terrasse zerstören oder mühelos einen Baum fällen. Da muss man schon auf die eigenen Gliedmaßen aufpassen." Es werde noch circa eine Woche dauern, bis das letzte Stück Beton endgültig abgetragen ist. "Es ist ungefähr so, als würde man eine Turnhalle mit einer Zahnbürste putzen."

Das benötigte Wasser kommt aus den Leitungen der OsthessenNetz. "Aus den öffentlichen Gewässern dürfen und können wir keines benutzen." Es müsse Trinkwasserqualität haben, um das Equipment nicht zu beschädigen. Die Handlanze verbraucht pro Minute gut 28 Liter Wasser. "Verglichen mit dem Roboter ist das überhaupt nicht viel." Der benötigt nämlich einen 300-Liter-Tank. Das benutzte Wasser gelangt in zwei Auffangbehälter und wird mit Kohlensäure behandelt. "Dadurch senken wir den PH-Wert von zwölf auf sieben und können es in die Fulda einleiten."

Das alles sind vorbereitende Maßnahmen. Der Beginn der eigentlichen Arbeiten am Knotenpunkt Bardostraße B 254 ist für das kommende Frühjahr geplant. "Im Herbst 2017 kann die Ampelkreuzung dann in Betrieb gehen."

Der Verkehr während der Bauarbeiten laufe erstaunlich gut. "Selbst die Rückmeldung der Feuerwehr war: Es läuft besser als befürchtet und manchmal sogar besser als vorher." Der Verkehr hat sich also sortiert. Das Grundstück der Feuerwehr verlängert sich durch die Baumaßnahme übrigens um gut 15 Meter. (Toni Spangenberg) +++

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