Berufsvorbereitung gelungen

"Netzwerk Schule" - 150 Jugendliche haben ein Jahr lang ihre Freizeit auf der Schulbank verbracht

Insgesamt 150 Jugendliche haben ein Jahr lang am Programm der Initiative "Netzwerk Schule" teilgenommen - am Donnerstag wurden sie zertifiziert.
Fotos: Carina Jirsch

09.07.2016 / FULDA - Jugendliche auf die vielen Facetten einer Berufsausbildung vorzubereiten, ist das Ziel des Projektes "Netzwerk Schulen": Für 150 Haupt- und Realschülerinnen und -schüler dürfen Peter Vater, der erste Vorsitzende des Fördervereins, und sein Team nun ein Häkchen hinter diese Aufgabe machen. Sie erhielten am Donnerstag nämlich ihre Zertifikate für eine erfolgreiche Teilnahme am Berufsorientierungsprojekt.



Freiweillig hatten die Jungen und Mädchen ein ganzes Schuljahr lang am Zusatzunterricht teilgenommen. Das heißt, nach dem regulären Unterricht noch einmal die Schulbank drücken und in den Ferien Praktika absolvieren. Außerdem besuchten sie Betriebe und Berufsschulen und lernten dabei, sich und ihre Fähigkeiten gut zu präsentieren. Mitgenommen haben sie Mut und Selbstbewusstsein, berichteten die Teilnehmerinnen Leonie Günther, Melina Preisel und Melissa Özkaya am Donnerstag während einer kleinen Feierstunde.

Außerdem lernten sie, wie man eine Bewerbung schreibt, wie man sich in einem Vorstellungsgespräch verhält und auf was es im Berufsleben ankommt. Wirkliche Einblicke bekamen die Schülerinnen und Schüler dann, als es ins Praktikum und zu Betriebsbesichtigungen ging. „Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht deswegen auch die funktionierende Zusammenarbeit mit Unternehmen, beruflichen Schulen und Kooperationspartnern“, so die Projektleiterin Martina Sohmen-Kött von der Industrie- und Handelshammer (IHK) Fulda.

Besonders beliebt bei den jungen Jobanwärtern: Einzelhandel, der Beruf des Erziehers beziehungsweise der Erzieherin und das Kfz-Handwerk. Aber auch Exoten wie der Job des Orgelbauers oder der des Hufbeschlagschmieds wurden während des zweiwöchigen Praktikums in den Ferien getestet. "Ihr habt auf eure Ferien verzichtet, um euch auf euer Berufsleben vorzubereiten. Seid stolz auf euch, wir sind es auch", waren sich alle Beteiligten einig.

Das Projekt Netzwerk Schulen wird seit vielen Jahren vom gleichnamigen Förderverein finanziert und weiterentwickelt. Der Vorsitzende Peter Vater lobte den Fleiß und das Durchhaltevermögen der Jugendlichen und dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Die Agentur für Arbeit fördert das Projekt als Berufsorientierungsmaßnahme. Auch Stadt und Landkreis Fulda zählen zu den Sponsoren. In seiner Gastrede hob Bürgermeister Dag Wehner die gute Vorbereitung auf das Berufsleben hervor und unterstrich die hohe Bedeutung der dualen Bildung: "Wer als junger Mensch eine Lehre absolviert hat, ist in unserer Gesellschaft angekommen."



Sieben Jugendliche erhielten als besondere zusätzliche Anerkennung jeweils ein Stipendium des
Bildungsunternehmens Dr. Jordan für die weiterführenden Schulformen Berufsfachschule, Fachoberschule beziehungsweise berufliches Gymnasium. Die Urkunden überreichte Geschäftsführerin Monika Jordan. 

Derzeit steht Netzwerk Schulen als Zusatzangebot in insgesamt zehn Partnerschulen in Stadt und Landkreis Fulda auf dem Programm. Angesprochen sind dabei die achten und neunten Klassen der Haupt- und Realschulen. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist das grundsätzliche Interesse der Schülerinnen und Schüler an einer Berufsausbildung und die Bereitschaft, etwas für die eigene Berufswegeplanung zu tun. +++

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