Hilfsmaßnahmen zeigten Wirkung
Erfolgreiche Schwarzstorchbruten im Forstamt Romrod
Foto: Sandra Eifert
08.07.2016 / ROMROD -
Elegant schreitet ein Storch über die frisch gemähte Wiese auf der Suche nach Nahrung. Doch dieser hier ist schwarz! Es handelt sich um den seltenen Schwarzstorch, der seine Heimat in Hessens Wäldern habe. Zwischen 50 und 70 Brutpaare sind in Hessen inzwischen wieder zu finden, nachdem der Schwarzstorch lange Zeit als vom Aussterben bedroht galt. Acht bis zehn der hessischen Brutpaare leben im Vogelsbergkreis, weiß Forstamtsleiter Hans-Jürgen Rupp.
Besonders freue sich der Forstamtsleiter und seine Mitarbeiter im Forstamt Romrod über die aktuell erfolgreiche Ansiedlung eines zweiten Brutpaares im Forstamtsbereich in der Gemeinde Schwalmtal. Dies zeige, dass die seit Jahrzenten praktizierte naturnahe Waldwirtschaft in Kombination mit zusätzlichen Hilfsmaßnahmen nun ihre Früchte trage. Das Forstamt Romrod habe sich den Schutz des Schwarzstorches besonders auf die Fahnen geschrieben und den Waldstorch als Patenart im Rahmen der Naturschutzleitlinie von HessenForst ausgewählt.
Der Schwarzstorch sei enorm empfindlich gegenüber Störungen, vor allem während der Brutzeit. Deshalb werden um die Horste sowohl aktiv besetzte als auch Ausweichhorste, Schutzzonen mit einem Radius von 300 Metern eingerichtet, in denen weder betriebliche Arbeiten noch Jagd in der Zeit von Anfang März bis Ende August stattfinden. Darüber hinaus gilt ein absolutes Einschlagsverbot von Habitatbäumen, auch wenn der Horst abgestürzt sein sollte. Der Bestandescharakter müsse erhalten bleiben, damit der Schwarzstorch bleibt.
Damit die Schwarzstörche im Forstamtsbereich nicht nur brüten, sondern auch sich und den Nachwuchs ernähren können, werden regelmäßig in allen Forstrevieren Nahrungshabitate in Form von Flachwasserteichen beziehungsweise Vernässungs-Bereichen geschaffen. Und wenn dem Storchennachwuchs - in diesem Jahr sieben Jungstörche – ab Mitte August auf der Reise in den Süden nichts zustößt, dann kehrt er im nächsten Frühjahr mit seinen Eltern zurück und sorgt hoffentlich für ein weiteres Anwachsen der Population im Forstamt Romrod. +++