"Muss jetzt neutral sein"

Ex-Eintracht-Boss Heribert BRUCHHAGEN ist ab heute Sky-Experte

ON-Redakteur Julius Böhm im Gespräch mit Heribert Bruchhagen
Fotos: Christian P. Stadtfeld

06.07.2016 / FUSSBALL - Fast 13 Jahre lang war Heribert Bruchhagen (67) der Kopf, der Vorstandsvorsitzende vom hessischen Traditionsclub Eintracht Frankfurt. Genau fünf Tage war der Ex-Fußballspieler und -trainer arbeitslos. "Ich wurde mit 67 Jahren in die den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet", sagte Bruchhagen im einem Exklusiv-Gespräch mit O|N in Berlin. Doch Bruchhagen hat schon einen neuen Job gefunden: Seit dem heutigen Mittwoch steht Bruchhagen beim Pay-TV-Sender Sky als TV-Experte für die Bundesliga-Berichterstattung unter Vertrag. Um 10 Uhr unterzeichnet er seinen Vertrag.



"Die Vier" sitzen und vor und nach den Bundesligapartien in den Stadien und diskutieren, besprechen und analysieren die aktuellen Geschehnisse am Bundesligaspieltag. "Da gehören unter anderem Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder, Liverpool Didi Hamann und Lothar Matthäus dazu - wir beratschlagen als Sky-Experten über die Spiele und geben quasi unseren Senf dazu", sagt Bruchhagen im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Offiziell sei er ein neutraler Fußballexperte: "Aber ich wünsche nach so vielen Jahren als Vorstand der Eintracht natürlich nur das Beste - das kann man nicht von heute auf morgen abstellen."

Bruchhagen ist mehr als froh, dass er seine aktive Karriere als Fußballfunktionär mit einem Erfolgserlebnis abschließen konnte - nämlich mit dem Ligaverbleib in der Bundesliga seiner Eintracht. "Nach 13 Jahren war ich zum ersten Mal im Innenraum eines Stadions", erinnert sich Bruchhagen an das Relegationsspiel in Nürnberg, "ich war angespannt. Ich wäre sehr traurig gewesen, wären wir abgestiegen. Dann hätte ich die Eintracht genau so verlassen, wie ich sie übernommen hätte."

Für die kommende Saison wünscht Bruchhagen der "launischen Diva" alles gute: "Die Mannschaft ist multi-kulti und das ist auch gut so. Frankfurt ist eine liberale Region, die offen für Jedermann ist. Es gibt keine rechte Szene unter den Fans. Jeder ist willkommen. Es geht in Frankfurt um Fußball, den ich im Übrigen liebe, und so bleibt es hoffentlich auch." (Julius Böhm) +++

Foto mit Ex-Ministerpräsident Roland Koch

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