Neuer Holzschnitzpavillion in Sandberg
Neue Infotafel zu den Walddörfern - Kulturhistorische Besonderheiten
Foto: Marion Eckert
05.07.2016 / SANDBERG - Im Eingangsbereich des neuen „Holzschnitzpavillons“ in Sandberg wurde eine Infotafel zur Entstehungsgeschichte und kulturhistorischen Besonderheit der „Walddörfer“ der Gemeinde Sandberg aufgestellt. Bürger und Besucher haben die Möglichkeit, sich über die besondere Siedlungsstruktur der Sandberger Walddörfer zu informieren. Die Idee zu dieser Tafel hatten Bürgermeister Joachim Bühner und der Manager der Kreuzbergallianz Dr. Christian Seynstahl. Nicht nur weil der Eingangsbereich noch ein wenig kahl wirkte, sondern vor allem um auf die Geschichte zu verweisen. Denn die Walddörfer gelten aufgrund ihrer Geschichte und Struktur bis heute als etwas Besonderes in der Rhön. „…wie Perlen an einer Kette!“ heißt es in der Überschrift und tatsächlich, wer mit offenen Augen durch Dörfer stellt wird die typische Struktur der Altorte wahrnehmen. „Die Häuser stehen giebelständig zum langgestreckten Dorfanger, der auch heute noch die Ortsdurchfahrt markiert. Wie Perlen an einer Kette sind die Anwesen der Straßenangerdörfer aufgereiht“, so der Text auf der Tafel.
Anders als die übrigen Orte um den Kreuzberg entstanden die Walddörfer durch gezielte Ansiedlungsbestrebungen in der Rhön durch das Fürstbistum Würzburg. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs und des technischen Fortschritts ab den 1960er Jahren haben die Walddörfer ihr Erscheinungsbild bis heute erhalten. Durch ihren besonderen Aufbau als Straßenangerdörfer heben sie sich deutlich von den anderen Rhöndörfern ab. Diese Hintergründe und geschichtlichen Entwicklungen werden auf der Infotafel dargestellt.
Inhaltliche Grundlage bildet der zweite Band aus der Reihe „Historische Kulturlandschaft Rhön“ des Biosphärenreservats bayerische Rhön. Im Jahr 2010 sei dieser Band über die Walddörfer bereits erschienen, doch die erarbeiteten Erkenntnisse seien nach wie vor aktuell, die zusammen getragenen historischen Daten ein wichtiger Fundus zur Geschichte der Walddörfer, betonte Dr. Doris Pokorny. Für diese systematische und wissenschaftliche Arbeit dieser Publikationsreihe habe der „Bayerische Landesvereins für Heimatpflege e.V.“ ein Preisgeld in Höhe 3.000 Euro an das Biosphärenreservat übergeben. „Wir wollten das Preisgeld nicht das Projekt geben, sondern an die Gemeinden, als Anerkennung für öffentlichkeitswirksame und touristische Maßnahmen, die dem Projekt entsprechen“, erklärte Pokorny. Ein Informationstafel am „Holzschnitzpavillon“ entspreche genau diesen Vorstellungen.