NACHGEDACHT 182

Das täglich Brot ....Gedanken von Christina LEINWEBER



03.07.2016 / REGION - Essen und trinken - Was fällt ihnen dazu ein? Haben Sie vielleicht gerade gefrühstückt? Was gab es denn? Oder wie viel Zeit haben Sie sich zum Essen genommen? Haben Sie es im Stehen verzehrt oder haben Sie gemütlich gegessen? Warum mich das genau interessiert? Naja, mein heutiges Nachgedacht dreht sich um die Nahrung. Um unser täglich Brot. Dass wir hier in Deutschland Essen in Hülle und Fülle haben, zeigen uns die vollen Supermärkte. Leider können sich aber nicht alle das Essen leisten, welches ihrem Körper die besten Nährstoffe liefert. Und leider gibt es Menschen, die gar nicht mehr essen wollen. Weil sie sich fürchten, dick zu werden.


Außerdem lassen wir es zu, dass Schadstoffe in unser Essen gelangen und Fleisch oder Milch zu Dumpingpreisen angeboten wird. Hauptsache billig. Nach Nährstoffen wird nicht geschaut und die Folgeerkrankungen werden nicht mitbedacht. Egal ob zu billig, zu viel oder zu wenig - Essen wird sehr oft in den reichen Ländern nicht mehr im Maß und im richtigen Bewusstsein verzehrt. Viele haben verlernt, so zu essen, dass sie einfach gesättigt sind. Entweder wird über den Hunger gegessen oder der Hunger wird verdrängt. Und viele haben verlernt, zu bedenken, dass Nahrung ihren ganzen Körper bestimmt. Seine Gesundheit und seine Krankheit.

Es ist eine traurige Sache, dass eine gesunde und aufgeklärte Beziehung zur Nahrung immer mehr verloren geht. Und weiß man überhaupt noch in diesem Kontext die Wichtigkeit von Jesu Aussage zu schätzen? Er sagt: "Ich bin das Brot der Welt." Können wir das in unserer Überstättigung noch würdigen? Verstehen wir die Bildlichkeit, die dahinter steckt, wenn Brot für uns im Überfluss vorhanden ist? Bewundernswert finde ich deswegen die Art und Weise, essen zu lieben, zu leben und zu genießen, wie sie beispielsweise in Italien, Spanien oder Frankreich ausgekostet wird. Immer wenn ich dort im Urlaub war, konnte ich den Lebensgenuss spüren. Die Rolle, die Lebensmittel dort spielen, ist oft eine andere als bei uns.

Essen ist Gemeinschaftsstifter, ein Ruhegefühl, ein Sammlungspunkt - innerlich wie äußerlich. Und am schönsten ist der Genuss. Langsam genießen, das Essen bewusst betrachten, bevor es in den Mund gelangt. Das Brot wird einander gereicht, es wird einfach abgerissen und mit den Händen gegessen. Das ist bei uns oft verpönt, weil es unmanierlich ist. Aber ein Stück Brot mit Butter und Oliven zu essen - mit den Händen - schmeckt mir oft besser, als "piekfein" mit Besteck zu hantieren. Jesus hat mit seinen Jüngern oft das Brot geteilt und es wurde zu einem wichtigen Teil des Christentums. Wir sollten uns wieder darauf besinnen, dass Nahrung, die wir jeden Tag zu uns nehmen müssen, einen Hauptteil unserer Existenz ausmacht. Wir sind, was wir essen. Und wenn wir nicht darauf bestehen, dass Essen für uns wichtig ist und gesund sein sollte, machen wir etwas Grundlegendes falsch.  (Christina Leinweber) +++

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