Sichtbare Erinnerung an „Kirche im Fluss"

Denkmal für das ehemalige Flusskraftwerk Maintal/ Kesselstadt eingeweiht


Fotos: Stadt Maintal, Nicole Sittig

01.07.2016 / MAINTAL - Das Regionalprojekt "Kirche im Fluss" ist eingeweiht worden. Am Mittwoch wurde es von der Stadt Maintal gemeinsam mit der Regionalpark Rhein-Main GmbH sowie dem Planer und betreuenden Maintaler Architekten Thomas Seipel der Öffentlichkeit übergeben. „Kirche im Fluss“ ist ein Denkmal für das ehemalige Flusskraftwerk Maintal/ Kesselstadt an der Regionalpark Rundroute im Bereich des Mainufers zwischen Maintal-Dörnigheim und Hanau Kesselstadt westlich der Kesselstädter Schleuse. Das 1989 abgerissene Laufwasserkraftwerk stand damals mitten im Main. Nun erinnern das noch erhaltene Glockenrad und eine ausführliche Informationstafel an die Industrieanlage mit ihrer markanten Architektur, die aufgrund des dazugehörigen Turms damals auch als „Kirche im Fluss“ bezeichnet wurde.



"Ich freue mich sehr, dass wir am Mainufer mit dem Denkmal einen weiteren Anziehungspunkt geschaffen haben. An der Nordseite des Mains und somit an der Regionalpark-Rundroute gelegen, soll dieser Ort zu einem attraktiven Platz werden, an dem man sich gern aufhält", so Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber. Er weihte das Denkmal gemeinsam mit Thomas Seipel vom Planungsbüro THS Architekten, dem Geschäftsführer der Regionalpark RheinMain Ballungsraum Gesellschaft, Leo Fercher sowie weiteren Gästen ein – unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der MWG sowie der KulturRegion FrankfurtRheinMain, Initiatorin des Projekts Route der Industriekultur.

"Generell", so erläutert Jutta Wippermann, Prokuristin der Regionalpark RheinMain Ballungsraum GmbH, „hat sich der Regionalpark zu einem Ort im Rhein-Main-Gebiet entwickelt, der für Natur und Umwelt begeistert. Hier kann man nicht nur spannende Landschaften erleben, sondern diese auch auf den zahlreichen Regionalparkrouten von der Mainmündung bis in die Wetterau erkunden. Die Entdeckung des Regionalparks ist zugleich ein erlebnisreicher Einstieg in die Rhein-Main-Region.“

Das gusseiserne Verzahnungsgetriebe in Form einer rund eineinhalb Meter hohen Glocke, das am Standort des „Kirche am Fluss-Denkmals“ zu sehen ist, hat einen Durchmesser von rund zwei Metern. Es ist das einzig übriggebliebene Originalbauteil des 1921 erbauten Kraftwerkes, das einst zu den bedeutenden Industriedenkmälern in Deutschland gehörte. Eine Cortenstahl-Überdachung schützt das zuvor aufwändig gesäuberte Glockenrad vor Witterungseinflüssen – eine Idee des Dörnigheimer Architekten Thomas Seipel. Als Anwohner der Mainwiesen und Planungsexperte hatte er sich in seiner Freizeit in enger Abstimmung mit dem städtischen Fachdienst Stadtentwicklung und Umwelt für die Umsetzung des Projektes engagiert.



Das Denkmal „Kirche im Fluss“ sowie die dazu gehörenden Informationen sollen der Bevölkerung und interessierten Gästen beispielhaft neben den regionalen und geschichtlichen Zusammenhängen der Ende des 19. Jahrhunderts begonnenen Flussregulierung und des Ausbaus mit Schleusen und Wehren am Main auch die große Bedeutung der Wasserkraft als umweltverträgliche erneuerbare Energiequelle verdeutlichen. Fußläufig oder per Fahrrad erreichbar ist der Standort des Regionalparkprojekts vom Dörnigheimer Parkplatz Uferstraße aus auf dem Mainuferweg in Richtung Kesselstadt. Das Regionalparkprojekt „Kirche im Fluss“ ist eine gemeinschaftliche Initiative der Stadt Maintal, der Maintal Werke GmbH (MWG) sowie der Regionalpark Rhein-Main GmbH mit Unterstützung des Landes Hessen und der Fraport AG.

Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 96.000 Euro. Davon wurden zwei Drittel über Zuschüsse durch die Regionalpark RheinMain Dachgesellschaft zusammen mit der Fraport AG und dem Land Hessen finanziert, der Rest durch Spenden, unter anderem von der MWG. +++

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