1. Bauabschnitt abgeschlossen
Behindertenbeirat ist zufrieden: Karlstraße ist nun zu fast 100% barrierefrei
Fotos: Suria Reiche
01.07.2016 / FULDA -
Hanns-Uwe Theele, Vorsitzender des Behindertenbeirates, ist zufrieden. Gerade fährt er mit seinem Rollstuhl über den neuen Straßenbelag, der seit einigen Wochen die Fuldaer Karlstraße ziert. Ein Praxistest sozusagen. Denn dass Theele heute so einfach über den Boden rollen kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Seinem Engagement sei zu verdanken, dass sich die Stadt Fulda nicht für gewölbtes, sondern für gesägtes Pflaster entschieden hat, sagt Theele stolz.
Musik in den Ohren von Hanns-Uwe Theele: "Das Kopfsteinpflaster war nicht nur für uns Rollstuhlfahrer gefährlich. Auch für Mütter mit ihren Kinderwagen, Fahrradfahrer und ältere Menschen mit Rollatoren hat es eine Gefahr dargestellt." Um das am eigenen Leib zu spüren, hat Theele einige Verantwortliche - darunter auch Stadtbaurat Schreiner - vor einiger Zeit dazu eingeladen, den Weg selbst einmal mit dem Rollstuhl abzufahren. "Und ja, ich musste feststellen, dass das Kopfsteinpflaster sehr grenzwertig war." Nun aber seien es nicht nur Menschen mit Handicap, die von dem neuen Belag profitieren, stellte Schreiner deutlich heraus. "Sogar Frauen mit Stöckelschuhen werden sich freuen."
Das Ziel laut Schreiner: In der gesamten Fuldaer Altstadt soll dieses einheitliche System zu finden sein. Im nächsten Schritt wird es in der restlichen Karlstraße angewandt - aber erst im Herbst, da die Stadt den Gewerbetreibenden nicht die Sommermonate vermiesen will. Der erste Schritt auf dem Weg zu einer barrierefreien Altstadt ist jedoch getan: "Wenn jetzt noch eine Tastkante für Blinde und Sehbehinderte hinzukommt, bin ich hundertprozentig zufrieden", freut sich Theele darüber. (Suria Reiche) +++