Hoher Glamourfaktor im Güterbahnhof

Albert-Schweitzer-Schule feiert Abiball "Abiwood"

Stimmgewaltig, gut aufgelegt und sehr emotional präsentierte sich der Abi-Chor.
Fotos: Thomas Weidemann

29.06.2016 / ALSFELD - „‘Abiwood‘ ist eine herzzerreißende Komödie, mit exzellenten Darstellern und ausgezeichnetem Drehbuch.“ Wer auf dem Klappentext seiner Abizeitung so etwas verspricht hat viel vor. Und wer sich Hollywood als Namenspate aussucht, wohl ebenso: Entsprechend glamourös war die Location für den diesjährigen Abiball am vergangenen Samstag hergerichtet: Edel dekoriert, Regieklappen auf den Tischen, ein ganz persönlicher Walk of Fame. Gutgelaunt präsentierte das Moderatorenteam Katharina Kasper, Valentin Gerst, Marie-Martine Wedekind-Pliska und Felix Haas ein oscartaugliches Programm mit vielen Highlights.

Den Start machte – wie könnte es in Abiwood anders sein – eine Filmpremiere. Das „Making of der kleinen Filmrisse der vergangenen Jahre“ ließ viele schöne, ausgelassene und persönliche Momente Revue passieren. Der langgezogene Veranstaltungsraum war übrigens mit spezieller Übertragungstechnik eigens dafür hergerichtet worden, dass die Gäste auch am anderen des Saals etwas sehen konnten – der Jahrgang hatte in der Tat keine Kosten und Mühen gescheut, um es am letzten Abend noch einmal richtig krachen zu lassen. Und genau das taten im nächsten Block die nur für diesen Abend gegründeten Formationen Abi-Band und Abi-Chor. Mit zwei Ausnahmentalenten wie Jonathan Fei und Melanie Schwalm an den Spitzen kann ein Jahrgang sich dies leisten. Alle gemeinsam boten Musik und Gesang vom allerfeinsten – inhaltlich stets mit Film- und Abschiedsbezug und dadurch sehr persönlich und hochemotional – auch wenn die Eiskönigin, die bei dem Stück „Let it go“ auf der Bühne erschien, die Gänsehaut in ein Lachen verwandelte. „Bye bye Abiwood hills forever“ – mit dem Song von Sunrise Avenue endete der musikalische Teil des Abends – eine fulminante Einlage, da waren sich alle 500 Gäste im Güterbahnhof einig.

Besondere Talente gibt es aber offenbar nicht nur unter den Schülerinnen und Schülern, sondern auch unter der Lehrerschaft, wie das amüsante Lehrertheater unter dem Motto „Deutschland sucht den Superlehrer 2016“ offenbarte. Eine Jury bewertete nach den gespielten Szenen, die charakteristische Eigenheiten, Fallstricke der Unterrichtsgestaltung und optische Erscheinungsbilder der Lehrkraft sehr frei auf die Schippe nahmen, Lehrertalente wie Fachwissen, Unterrichtsvorbereitung und Kompetenz der Lehrer. Die Jury urteilte dabei zum Abschluss der Schulzeit milde und sehr ausgeglichen.



Kein Hollywood ohne Oscarverleihung und kein Abiball ohne Ranking. Was in der Abiturzeitung auf 15 Seiten ausgebreitet wird, wurde am Abend zu einigen wenigen Super-Rankings zusammengefasst: Felix Haas und Katharina Kasper wurden zu "Mr. Und Mrs. Abiwood" gekürt, Paar des Jahrgangs wurden Alicia Oeppert und Lukas Stock. Das Lehrer-Ranking entschied – fast würde man sagen, wie immer – Daniel Wolf für sich. Ihm zur Seite stand in diesem Jahr Doris Roth. Beide Lehrkräfte wurden auch einhellig zu den „Party Animals“ des Lehrkörpers erklärt. In der Kategorie Superhirn räumten auf Seiten der Lehrer Christiane Kasper und Mario Cimiotti ab.

Den unvergesslichen Programmschlusspunkt setzten an diesem Abend die Männer. Ihr Ballett war wahrhaft oscarverdächtig und hielt kaum eine Dame auf ihrem Platz: Eng gedrängt standen sie mit ihren Handys vor der Bühne, um die besten Aufnahmen der gutgebauten Jahrgangsjungs zu erhaschen, die sowohl im Tutu als auch als „Junior-Chippendales“ in Shorts und Fliege eine sehr gute Figur abgaben und ihr Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen hinrissen.

Der Partystimmung war damit Tür und Tor geöffnet – DJ FreddErick griff sie auf und rockte gemeinsam mit den Abiturienten und zahllosen Freunden und Partygängern den Güterbahnhof noch bis in die Morgenstunden. „Abiwood“ ist Geschichte. Fortsetzung folgt.+++

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