NACHGEDACHT 181
Sommerregen ....Gedanken von Christina LEINWEBER
26.06.2016 / REGION -
Morgens im Auto von Sickels nach Neuenberg, auf der linken Himmelsseite dunkle, große, regenverhangene Wolken, direkt daneben aber rote und orangegelbe Töne am Horizont. Die Sonne bricht durch und geht auf. Begeisternde Bilder. Am frühen Morgen nach einer durchgefeierten Nacht. Vier Freunde auf dem Heimweg von einer Hochzeit. Ich – als Fahrerin (natürlich nüchtern) – bekomme die Idee zugerufen, bitte auf die A7 Richtung Ostsee zum Strand zu fahren. Und ich überlege wirklich, es zu tun.
Ich denke: Das ist genau das, was man in den Filmen sieht. Die Leute trauen sich was und würden einfach fahren. Wir alle sind uns im Auto einig: Wir könnten auch fahren, denn wir haben keinen wichtigen Termin. Bis Sonntag könnten wir auf jeden Fall einfach´mal verschwinden. Doch wir fahren dann natürlich doch nicht. Warum eigentlich, weil es zu verrückt ist? Ich ärgere mich über mich selbst und sage mir: Schade, dass ich nicht so spontan sein kann, schade, dass ich jetzt einmal nicht „verrückt“ bin. Doch dann durchbricht etwas meine Gedanken.
Von diesem orangerot leuchtenden Himmel fallen warme Regentropfen herunter. Und ich werde nass, aber es ist überhaupt nicht schlimm. Der Sommerregen ist so einfach und in diesem Moment so schön. Ich mache die Augen zu, atme den unglaublich guten Duft ein und spüre die Tropfen auf der Haut. Lächelnd wird mir klar, dass ich keine großen Highlights brauche, wenn ich mich an den kleinen Dingen freuen kann. Und zufrieden und glücklich zugleich falle ich ins Bett und höre den Regen beim Einschlafen leise tröpfeln. (Christina Leinweber) +++