Übernachtung in der Natur

Erstes „kleinHotel“ in Herbstein jetzt offiziell eröffnet

Die Glückwünsche und ein Präsent der Stadt überbrachten Bürgermeister Bernhard Ziegler und Gudrun Schmidt von der Kurverwaltung

23.06.2016 / HERBSTEIN - „Ein Ort lebt von seinen verschiedenen Möglichkeiten“, so Bürgermeister Bernhard Ziegler bei der offiziellen Eröffnung des „kleinHotel“ „Am Scheerwasser“. Ziegler zeigte sich überrascht über das Projekt „kleinHotel“ das hinter dem Wohnhaus von Andrea Kaage entstanden und eine Bereicherung für die „Stadt auf dem Berge“ sei. Die 51-jährige Lufthansa-Mitarbeiterin skizzierte bei der Begrüßung der über 50 Gäste, darunter auch der Vorbesitzer des Hauses Gotthard Graf von Ballestrem (Köln), wie das Projekt „kleinHotel“ in Herbstein entstanden ist.



So sei sie Anfang Dezember des Vorjahres aus Heusenstamm in den Vogelsberg gezogen, da die gebürtige Lörracherin im Umkreis von rund 100 Kilometern ihrer Arbeitsstelle in Neu-Isenburg ein Haus mit großem Garten gesucht hatte und zunächst im Odenwald erfolglos blieb. Einer der Gründe dafür war, dass sie mit der dortigen Tourismus- und Infrastruktur nicht zufrieden war. Fündig wurde sie dann im Vogelsberg. Das Haus und der große Garten von Graf von Ballestrem in der Straße „Am Scheerwasser“ war ideal geeignet für ihr Vorhaben, denn außer dem Leben auf dem Lande wollte sie sich im Tourismusbereich betätigen. „Der direkt an Herbstein vorbeiführende 'Vulkan-Radweg', die 'Vulkan-Therme' mit Kurmittelhaus und Kurpark, Metzgereien und Lebensmittelgeschäfte, Gastwirtschaften und ein vielseitiges Angebot an Wanderwegen laden doch zu einem Urlaub in Herbstein ein“, schwärmte Kaage.

Als Übernachtungsmöglichkeit für Radfahrer und Wanderer biete sich dazu das „kleinHotel“ geradezu ideal an. Da sie in ihrem beruflichen Leben bereits in mehreren tausend Hotel-Betten übernachtet hatte, die fast alle keine Verbindung zur Natur hatten, sei ein Kurzurlaub vor etwa drei Jahren in Biedenkopf in dem „kleinHotel“ ihrer ehemaligen Arbeitskollegin Nicole Habich Anstoß dazu gewesen, in Herbstein ein „kleinHotel“ zu errichten, in dem die Gäste direkt in der Natur übernachteten. Mitte Mai war es dann soweit: Mittels eines großen Autokranes wurden die 12 und 15 Tonnen schwere Module von der Straße über das Wohnhaus in den Garten transportiert und auf mehrere 1,40 Meter lange, im Boden verankerte Bohrfundamente aufgestellt. (Wir berichteten bereits).

Die Gäste informierten sich am Mittwoch bei einem Rundgang über die Einrichtung und Ausstattung des Projektes. In den insgesamt vier Modulen können, inklusive Schlafcouch/Zustellbetten für Kinder, maximal zwölf Personen übernachten. Zwei Module des „kleinHotels“ sind barrierefrei und mit breiteren Türen für Rollstuhlfahrer eingerichtet. Die Übernachtung in den in einem 4 Sterne Plus Comfort eingerichteten Modulen kostet für zwei Personen 85 Euro. Inzwischen ist im Haupthaus, das neu renoviert wurde, ein Frühstücksraum entstanden, in dem die Gäste ein vitales und reichhaltiges Frühstück zum Preis von 7,50 Euro pro Person mit vielen Produkten aus der Region frisch zubereitet, einnehmen können.Anmeldungen und weitere Informationen unter herbstein@klein-hotel.de. Nach Fertigstellung des gesamten Projektes, einschließlich des Haupthauses, soll es im Sommer noch einen „Tag der offenen Tür“ geben. Abschließend wünschte Bürgermeister Ziegler dem neuen Projekt, dass es eine gute Fahrt aufnehme. (gr) +++

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