"Ich will kein schlechter Bürger sein."

Jurist Dr. Norbert RÜCKER im Alter von 80 Jahren verstorben - Nachruf

Der Fuldaer Rechtsanwalt Dr. Norbert Rücker ist im Alter von 80 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben.
Fotos:Hendrik Urbin / Christian P. Stadtfeld / Martin Angelstein / privat

23.06.2016 / FULDA - Wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag ist Dr. Norbert Rücker aus Fulda am vergangenen Montag nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Für sein vielfältiges und herausragendes ehrenamtliches Engagement würdigte ihn Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU). "Für unsere Stadt hat er nicht zuletzt durch seine Funktion als langjähriger Leiter des Rechts- und Ordnungsamtes viel geleistet." Rücker galt als Jurist mit Leib und Seele, als konservativer Christdemokrat aus Überzeugung, als freundlicher und zuvorkommender Mensch mit Weitblick.



Das Motto, nach dem Dr. Rücker im Herzen seiner Heimatstadt Fulda (Rittergasse) gelebt hat, heißt: "Ich will ein interessierter und kein schlechter Bürger sein." Geboren ist der Rechtsanwalt im schlesischen Hirschberg. Er hat das Schicksal der Katastrophe von Flucht und Vertreibung Richtung Westen erlitten. Die Schul- und Studienzeit mit anschließender Promotion verbrachte er in Frankfurt am Main und München. Ab 1971 hat ihn Fulda nicht mehr losgelassen. Damals kam er als Justitiar zur Stadtverwaltung. 20 Jahre lang, bis 1991 hat er als Jurist dem Team der Verwaltung angehört und die Zeit der Gebiets- und Funktionsreform miterlebt. Die entscheidende Zäsur ist für Rücker mit dem Ruf nach Weimar, in eine stürmische Aufbauphase, gekommen. Bis 1994 war er dort Beigeordneter für Recht und Umwelt. Als selbstständiger Anwalt ist er später von der Verwaltung in die freie Wirtschaft gewechselt.

Parallel zu diesen Tätigkeiten hat Dr. Rücker auf vielfältige Weise gewirkt: ob als ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht und Verwaltungsgericht Kassel, von 1974 bis 1991 als ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter und von 2001 bis 2006 als Kreistagsabgeordneter des Landkreises Fulda. Bis 2013 gestaltete er die Arbeit des Präventionsrats der Stadt mit. Bis zum seinem Tod war er Mitglied des Aufsichtsrats der Siedlungswerks Fulda und Präsident der Herrengesellschaft "Der Schwarze Walfisch".

15 Jahre lang, bis zu seinem 80. Geburtstag, begleitete er das Amt des Justitiars beim DRK-Kreisverband Fulda und gehörte damit auch dem geschäftsführenden Präsidium an. "Er hat maßgeblichen Anteil am Erfolg unseres Kreisverbands mitgewirkt", sagt DRK-Vorstandsvorsitzender Christoph Schwab. "Wir haben sein außerordentliches Engagement und die hohe fachliche Kompetenz sehr geschätzt. Dr. Rücker war ein liebenswerter, humorvoller Mensch." Der Rechtsanwalt hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder. (Christian P. Stadtfeld). +++

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