UNICEF-Aktion für Flüchtlingskinder

WINGENFELD: „Kindern werden durch den Krieg wichtige Chancen verbaut“

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld.
Fotos: Toni Spangenberg

18.06.2016 / FULDA - Im letzten Jahr sind gut eine Million Menschen vor Krieg und Hunger nach Deutschland geflüchtet. Viele von ihnen waren Kinder. UNICEF-Fulda machte am Samstag mit einem Aktionstag am Fuldaer Buttermarkt auf die prekäre Situation der Mädchen und Jungen in den Krisengebieten aufmerksam, um die Bürger der Stadt für deren Schicksale zu sensibilisieren. Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld war auch zu Gast und neugierig darauf, was die Mitglieder von UNICEF auf die Beine gestellt haben.



Die Besucher wurden selbst einmal in die Situation versetzt, kurz vor einer Flucht zu stehen. „Wir haben verschiedene Gegenstände wie Wasserflaschen oder Babynahrung und einen Rucksack. Die Frage ist: Was nimmt man mit auf eine Flucht“, erklärt die designierte Leiterin von UNICEF-Fulda, Dagmar Hübner. Der Platz sei begrenzt. Umso wichtiger werde es daher gezielt zu entscheiden. Von einigen Dingen müsse man sich womöglich für immer trennen.

„In der Malecke können Kinder geflüchteten Kindern etwas wünschen.“ Die Bilder und ausgeschnittenen Blumen konnten die Kinder selbst an einen Wunschbaum heften, der von einem Wunschbrunnen am Leben erhalten wird. Das kam gut bei den Kindern an.

UNICEF selbst gibt es schon seit 70 Jahren. Damals sei die Organisation auch in Deutschland aktiv gewesen, erinnert sich Hermann Eichel, von der UNICEF-Gruppe Fulda. „1951 Bin ich in die Schule gekommen. Da gab es in den Pausen warme Milch und Kakao. Ich habe mich gefragt warum ich das bekomme.“ Schließlich hätte er auch zu Hause warme Milch trinken können. Doch neben ihm seien Flüchtlingskinder gewesen, die das dringend gebraucht hätten.

„Ich finde die Aktion einfach vorbildlich. Viele Engagierte machen uns alle darauf aufmerksam, dass es notwendig ist, zu handeln“, zeigt sich Wingenfeld erfreut. Dies sei besonders wichtig, da Deutschland in den vergangenen Jahren bei den Krisen der Welt zu oft nur zugeschaut habe. „Wir können uns global aber nicht abschotten, denn wir sind ein Teil der Weltgemeinschaft.“ Durch den Krieg in Syrien würden vielen Menschen Chancen verbaut. Die Aufgabe der Stadt Fulda müsse es daher sein, den Geflüchteten ein Ankommen in Deutschland und der Region zu ermöglichen und ihnen so Chancen zu bieten. (Toni Spangenberg) +++

X