Ursachenforschung dauert an
Bilanz nach Einsturz von A7-Schraudenbachbrücke: 1 Toter, 15 Verletzte
16.06.2016 / WERNECK -
Am Tag eins nach dem schweren Betriebsunfall an der Schraudenbachbrücke bei Werneck (Landkreis Schweinfurt) steht fest: ein Bauarbeiter ist beim Absturz in die Tiefe verstorben, 15 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Kurz vor 16 Uhr war am Mittwochnachmittag ein frisch betoniertes Segment der künftigen Talbrücke Schraudenbach der A 7 aus gut 20 Metern Höhe in die Tiefe gestürzt (wir berichteten - siehe rechts unter MEHR ZUM THEMA... ).
300 Einsatzkräfte von Feuerwehren, THW, Bergwacht, Schnellein-satzgruppen und auch Notfallseelsorger sowie fünf Rettungshub-schrauber - darunter auch der "Christoph 28" aus Fulda - waren über Stunden hinweg mit den Rettungs- und Bergungsarbeiten sowie der Betreuung der Helfer beschäftigt. Nach sieben Stunden war am Abend der Rettungs-einsatz beendet und es wurde davon ausgegangen, dass sich unter den Trümmerteilen keine Personen mehr befinden.
Nach dem schweren Unfall im Bereich der Talbrücke Schraudenbach gibt es inzwischen aktuelle Erkenntnisse hinsichtlich der Gesamtzahl der Personen, die bei dem Unglück zu Schaden gekommen sind. Ein Mann erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Zudem wurden dem Sach-stand nach 14 weitere Bauarbeiter und eine unbeteiligte Person zum Teil schwer verletzt.
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist nach wie vor Gegenstand der Ermittlungen. Diese werden von der Kriminalpolizei Schweinfurt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geführt. Auf deren Anordnung wurde bereits am Mittwoch auch ein Sachverständiger eingeschaltet.
Ein abgestürzter Bauarbeiter hatte sich in fünf Metern Höhe in einem Stahlseil verfangen und konnte von der Feuerwehr mit der Drehleiter gerettet werden. Verschüttete Person konnten bis zum Abschluß der Rettungsarbeiten am späten Abend nicht gefunden werden. Da keine Personen mehr als vermisst galten, wurden die Sucharbeiten eingestellt. Sechs Bauarbeiter mussten mit lebensgefährlichen Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert werden. Fünf weitere erlitten teilweise schwere Verletzungen. Zehn Personen wurden leicht verletzt, wovon sechs vor Ort nur ambulant Versorgt werden mussten.
Für die Versorgung und den Transport in die Krankenhäuser waren 14 Rettungswagen, 10 Krankenwagen, 5 Rettungshubschrauber und 7 Notärzte im Einsatz. Die Feuerwehren aus Bergrheinfeld, Eßleben, Schraudenbach, Werneck, Zeuzleben, Arnstein und Schweinfurt sowie das THW Schweinfurt und Gerolzhofen führten die Patienrettungen und Sicherungsmaßnahmen an der Ünglückstelle durch und waren dafür mit 34 Einsatzfahrzeugen vor Ort. Fachberater des THW und die Feuerwehrführung des Landkreises Schweinfurt waren an der Einsatzstelle.
Ein Bauarbeiter verletzte sich bei dem Einsturz so schwer, dass er noch an der Unglücksstelle verstarb. Insgesamt waren rund 300 Einsatzkräfte vor Ort. +++