Einzigartig weit und breit
Armin EISEL eröffnet privates historisches Schreibmaschinenmuseum
13.06.2016 / BAD SODEN- SALMÜNSTER -
Die Salmünsterer Altstadt ist um eine Attraktion reicher. Am Samstagvormittag hat Armin Eisel in der Frankfurter Straße 13 sein privates Schreibmaschinenmuseum eröffnet. Über 500 Exponate dokumentieren die technischen Fortschritte in der 150-jährigen Geschichte der mechanischen Schreibmaschine. Selbst das deutsche Schreibmaschinenmuseum in Bayreuth hat kaum mehr Exponate. „Ohne die Erfindungen rund um die Schreibmaschine gäbe es keinen Computer. Historische Schreibmaschinen sind Kulturgüter. Damit verbunden war auch der soziale Aufstieg der Frauen, die durch den Einzug der Schreibmaschinen in den Büros der aufstrebenden Industrie als Typistinnen neue Herausforderungen fanden“, betonte der Sammler bei der Eröffnung.
Die heutige Generation erfahre im Museum, wie das „@“-Zeichen in der Emailadresse zu neuem Ruhm gekommen sei. Das Zeichen wurde als lateinische Präposition in kaufmännischen Schriftstücken verwendet und sei auf amerikanischen Schreibmaschinen 1883 als Kürzel für „zu“ erschienen. Das älteste Exemplar der Sammlung ist die amerikanische Merrit, eine Eintastermaschine mit einzelnen Lettern aus dem Jahre 1889. Zusammengeklappt ist die französische m.j. Rooy nur 4,5 Zentimeter hoch. Seit 35 Jahren sammelt der 71-Jährige alte Schreibmaschinen. „Als ein Arbeitskollege damals in Rente ging, schenkte er mir seine alte Torpedo. Einmal das Interesse geweckt, ging es mir wie vielen Sammlern. Es wurde auf Trödelmärkten , Auktionen und bei Ebay alles in diese Richtung gekauft.“ Nach heutigen Erkenntnissen habe er dabei so manches Schnäppchen erworben, aber auch viel Lehrgeld bezahlt. „Seit einigen Jahren kaufe ich nur noch seltene und ausgefallene Exponate.“
Lange hat Armin Eisel nach einem bezahlbaren Objekt gesucht, in dem er seinen Traum von einem Schreibmaschinenmuseum verwirklichen konnte. Gerne hätte der Heimatforscher seine Sammlung im Heimatmuseum präsentiert. Doch da war nicht genügend Platz. Marianne Sperzel, Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, lobte Armin Eisel als einen unverzichtbaren Bestandteil des Vereins. „Wir finden das umwerfend, was er für unsere Stadt bringt. Das neue Museum, eine Außenstelle des Heimatmuseums, ist einzigartig weit und breit. Diese Sammlung ist überregionale Geschichte.“ Das Museum ist jeweils am ersten und dritten Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Besucher können mit Armin Eisel telefonisch unter 0160 94535532 oder per Email „armin.eisel@t-online.de“ einen Termin vereinbaren. (kel) +++