"Kein Grund zur Sorge"
Joachim GAUCK (76) verzichtet auf zweite Amtszeit als Bundespräsident
Archivfotos: Hans-Hubertus Braune
06.06.2016 / BERLIN - Bundespräsident Joachim Gauck hat am Montagmittag angekündigt, keine zweite Amtszeit als Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland anzustreben. "Das ist aber kein Grund zur Sorge", sagte der 76-Jährige live im Fernsehen, "ich kann meine Vitalität in den nächsten Jahren nicht garantieren." Damit führte er sein Alter als Grund für die Entscheidung an. Gauck ist seit März 2012 im Amt und wird bis März Bundespräsident von Deutschland bleiben.
"Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen", sagte der 76-Jährige in Schloss Bellevue. Als Nachfolger vom zurückgetretenen Christian Wulff war der frühere evangelische Pfarrer und Chef der Stasi-Unterlagenbehörde in das höchste Amt Deutschlands gewählt worden. "Deutschland hat engagierte Bürger und funktionierende Institutionen. Der Wechsel in diesem Amt ist daher kein Grund zur Sorge, sondern demokratische Normalität". Mit Hingabe und Freude wolle er sein Amt bis zum Ende ausführen. "Wir haben gute Gründe, uns Zukunft zuzutrauen."
Die Debatte über mögliche Nachfolger hat in Berlin bereits bekommen. Genannt wurden dabei unter anderem Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Schwierigkeiten könnte es bei der Kandidatenfindung geben, weil im selben Jahr die Bundestagswahlen stattfinden.