"Viele Betriebe halten das nicht durch"
Osthessische Milchbauern übergeben Forderungsschreiben an HOCHWALD
Fotos: Julius Böhm
02.06.2016 / HÜNFELD -
Der Milchpreis liegt bei 21 Cent pro Liter, den osthessischen Milchbauern platzt der Kragen. Deshalb haben am Dienstagvormittag rund 25 Landwirte beim größten Milchabnehmer der Region, den Hochwald Nahrungsmittelwerken in Hünfeld, ein Forderungspapier übergeben. Darin fordern sie, dass die produzierte Milchmenge gesetzlich begrenzt wird, sodass der Milchpreis wieder steigt. "40 Cent bräuchten wir, um rentabel wirtschaften zu können. Jetzt sind wir bei der Hälfte und viele Betriebe halten das nicht mehr lange durch", sagt Richard Hahn, der in Burghaun-Steinbach selbst einen Bauernhof mit 40 Milchkühen betreibt. Er übergab als regionaler Vertreter des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter das Schreiben an Gunter Kaufmann, Werksleiter bei Hochwald in Hünfeld.
Bernhard Kircher, Milchbauer mit 95 Tieren aus Hünfeld-Molzbach, sieht zwei Probleme: "Zum einen sind die Produzenten selbst schuld: Wenn du 40 Cent pro Liter bekommst, verdienst du Geld. Viele große Betriebe wollen dann immer weiter wachsen, weil sie nicht genug bekommen. Es besteht aber immer die Gefahr, dass zu viel Milch auf dem Markt ist und der Preis wieder verfällt." Der zweite Schuldige sei die Politik, die eben diese Spielregeln, die die Menge der produzierten Milch begrenzte, die sogenannte Milchquote, aufgehoben hat.