NACHGEDACHT 177

Sind wir nicht alle spirituell?....Gedanken von Christina LEINWEBER



29.05.2016 / REGION - "Ich bin nicht besonders spirituell!" oder "Ich bin nicht besonders gläubig!" - Solche Sätze höre ich ganz oft. Besonders in einem Gespräch, in dem ich erwähne, dass ich Religionslehrerin bin. Sonderbar, denke ich mir dann. Denn im Prinzip sind wir alle spirituell oder gläubig. Man denke nur daran, dass wir Menschen irgendwann im Laufe unseres Lebens zumeist - ob früher oder später - die Frage nach dem Sinn für uns klären möchten. Irgendwann im Leben - so meine ich - fragt man sich: Warum bin ich? Oder: Wofür ist dieses Leben gut? Wofür gibt es diese Welt?


Sein Leben dann mit Sinn zu füllen, diesen Fragen auf die Spur zu gehen, bedeutet dann nicht nur eine Aufwertung für das Leben, weil es dem Leben "Wert" durch Sinn gibt, sondern es ist auch ein Glaubensakt: Man glaubt daran, dass alles nicht mehr nur "nichts" sondern vielmehr etwas Sinnvolles ist. Die Religionen sind dann ein Angebot, den Glauben an einen Lebenssinn mit genaueren Ideen und Inhalten zu füllen.

Und spirituell zu sein, ist im Grunde nicht so schwer. Sozusagen "geistlich" zu sein, bedeutet dann ja nur, dass man von etwas erfüllt ist, das antreibt und im positiven Sinne motiviert. Die Liebe, die Freundschaft, die Familie, die Hoffnung - das sind alles gute Antriebsmotoren. Was ist es, was Sie erfüllt? Welchen Grund haben Sie, jeden Morgen aufzustehen und das Leben zu leben?  (Christina Leinweber) +++


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