Bürgermeister platzt der Kragen
Timo ZENTGRAF: "Fuldaer Zeitung führt Krieg gegen Sommerlad"
Foto: Hans-Hubertus Braune
27.05.2016 / KÜNZELL - Nachdem die Gemeinde Künzell einen neuen Abweichungsantrag für den Neubau des Möbelhauses Sommerlad an der Autobahn A 7 nahe der Anschlussstelle Fulda-Mitte beim zuständigen Regierungspräsidium gestellt hat, gehen die teils hitzigen Diskussionen in die nächste Runde. Voraussichtlich im September dieses Jahres wird die Regionalversammlung über den erneuten Antrag entscheiden. Der Unternehmer Frank Sommerlad will 30 Millionen Euro in den Neubau eines Möbelhauses an der A7 Ausfahrt Fulda-Mitte investieren und den angemieteten Alt-Standort in Petersberg aufgeben.
Im September letzten Jahres hatte die Künzell ihren Antrag zurückgezogen, denn im Zentralausschuss, der das Thema in Kassel behandelt, zeichnete sich eine Ablehnung ab. Deshalb ist vom Büro Dr. Lademann & Partner (Hamburg) - im Auftrag der Stadtregion Fulda - erneut ein unabhängiges Gutachten eines weiteren Büros erstellt worden. Mit einem Volumen von 60 Seiten ist es öffentlich zugänglich.
In der aktuellen Ausgabe beschäftigt sich der Redakteur Dr. Volker Nies mit dem Thema und nimmt in einem Kommentar Stellung. Dessen Inhalt erzürnt Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf, der am Freitagmorgen in einem persönlichen Kommentar seinem Unmut Luft verschafft. Nachfolgend der Inhalt seines Kommentar im Wortlaut:
Beide Flächen werden landwirtschaftlich genutzt. Die Kaiserwiesen ist allerdings noch grüner, denn dort verläuft derzeit noch eine Klimaschutzzone. Im interkommunalen Gewerbegebiet in Künzell ist schon längst die Fläche im Flächennutzungsplan für Gewerbe. Riesige Logistikhallen könnten dort schon seit Jahren stehen. Wäre dieses besser? Den größten Manipulationscharakter hat jedoch der letzte Satz des Kommentars. Hier schreibt Hr. Dr. Nies bewusst eine falsche Behauptung: „Weitere Großmärkte an der Autobahn würden folgen.“
Am schlimmsten ist jedoch in meinen Augen, dass diese „Posse“ auf dem Rücken von über 100 Mitarbeitern der Firma Sommerlad ausgetragen wird, die um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen. Die Redaktion der Fuldaer Zeitung sollte sich schämen. Statt unsere Region medial zu unterstützen, werden Möbelhändler mit großen Werbebudgets aus anderen Regionen bevorzugt. Dieses ist der eigentliche Skandal.
Persönlicher Kommentar des Bürgermeisters der Gemeinde Künzell, Teil der Stadtregion." (hhb) +++
Archivfoto: Julius Böhm