Leonora FROHNAPFEL (31) wagt den Schritt

"Klo-Blick" auf Rhön-Panorama - Richtfest für Florenberg-Hotel mit 36 Betten

Leonaora Frohnapfel und ihr Vater Günter, der gemeinsam mit Ehefrau Angelika die Gaststätte "Der Florenberg" in der dritten Generation führt
Fotos: Hans-Hubertus Braune

27.05.2016 / KÜNZELL - Seit 15 Jahren arbeitet sie in der Gaststätte "Der Florenberg": Unter ihrem Spitznamen Lisa kennt sie hier oben jeder. Die 32-Jährige fühlt sich sichtlich wohl und das spürt man insbesondere beim Richtfest für das neue Hotel. Mit einem Gedicht überrascht sie die Gäste und zum "Lobet den Herren" spielt sie die Klarinette. Überhaupt ist die familiäre Atmosphäre förmlich greifbar. Der Zimmermeister Stephan Göb (Allmendorf) spricht den Richtspruch, mit einem Schnaps wird angestoßen, dann hält Hotelchefin Leonora Frohnapfel eine kurze Rede - das wars. Statt großer Worte sitzt man lieber zusammen und lässt es sich im erweiterten Biergarten bei Grillwürstchen und leckerem Bierchen gut gehen.



"Dass hier oben auf dem Florenberg (bei Engelhelms, Gemeinde Künzell) einmal ein Hotel stehen würde, hätte ich nie gedacht", staunen vor allem die älteren Gäste.  Die 31-jährige Tochter des Wirtepaars Angelika und Günter Frohnapfel wagt den Schritt und erhält von ihren Eltern jegliche Unterstützung. "Ich freue mich riesig darauf", sagt Vater Günter. Auf rund 800 Quadratmetern Fläche entstehen insgesamt 18 Gästezimmer mit 36 Betten. "Das hier muss ich ihnen unbedingt auch noch zeigen. Da machen sich unsere Jungs am Bau immer lustig drüber", lacht Leonora Frohnapfel bei einem Rundgang über die Baustelle. In der oberen Etage hat der Gast nämlich selbst vom Klo aus einen wunderbaren Blick in die Rhön - gerade morgens, wenn die Sonne über Wasserkuppe und Co. aufgeht.

Die Kombination Nähe zum Zentrum Fulda und gleichzeitig die kurzen Wege in die Natur machen die Lage des künftigen Florenberg-Hotels in 385 Metern Höhe so attraktiv. Dazu kommt: "Gerade bei Familienfeiern kommen die Gäste oft von weither und fragen nach Zimmern", sagt Frohnapfel. Die traditionsreiche Gastwirtschaft (seit dem Jahre 1711 gibt es auf dem Florenberg eine Gaststätte) hatte einen großen Saal, der nun allerdings in die Jahre gekommen und dem Neubau gewichen ist. Dort wird es auch künftig einen Saal geben, allerdings etwas kleiner und mit den heutigen modernen Standards. Eine große Glasfront hin zum Biergarten bietet zudem die Möglichkeit, die Außenflächen bei Familienfeiern mit zu nutzen.

Die Gaststätte "Der Florenberg" von der Familie Frohnapfel bewirtschaftet. Mit Leonora Frohnapfel steigt die vierte Generation ein. Sie ist gelernte Restaurantfachfrau, hat aber zuletzt in der Marketing- und PR-Branche in der Region gearbeitet. "Ich möchte die Tradition und Neues verbinden. Uns liegt hier die Rhön zu Füßen und in die Innenstadt von Fulda sind es auch nur zehn Minuten", sagt Frohnapfel. Während der Bauphase ist die Gaststätte weiterhin geöffnet, das Hotel soll im Herbst eingeweiht werden. Zielgruppe sind Individualreisende.

Es läuft alles nach Plan, bestätigen Architekt Wolfgang Herbert und Partner Timo Schütrumpf von "herbertarchitekten" in Petersberg. Auch mit dem Denkmalschutz habe man schnell Lösungen gefunden, so darf das neue Hotel den Blick zur Wehrkirche auf dem Florenberg nicht verdecken - und tut es auch nicht. Und wenn man Leonora, ihre Eltern und Lisa so strahlen sieht, dann spürt man: Hier oben auf dem Florenberg entsteht etwas Neues mit viel Herzblut und Leidenschaft. (Hans-Hubertus Braune) +++

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