Welt-Multiple-Sklerose-Tag

Bernd CRUSIUS: „Wir planen eine digitale Gesprächsplattform für Erkrankte“

v.l.: Bernd Crusius (Geschäftsführer DGMS Hessen), Dr. Thomas Neumann-Haefelin (Direktor Neurologie Klinikum Fulda), Kerstin Springob (DMSG Beratungsstelle Fulda), Tanja Eifert (Gesundheitsamt Fulda), Manfred Möller (MS Kontaktgruppe Fulda), Heike Führ (Autorin), Jürgen Stehling (MS Gruppe Zusammenhalt-Osthessen) und Freundin, André Eydt (Vorstand Klinikum Fulda), Dag Wehner (Bürgermeister Fulda), Roland Stepan (Kreisgesundheitsamt Fulda), Frederik Schmitt (1. Kreisbeigeordneter des Landkreises Fulda) und Roland Both (Sanitätshaus Spiegel).
Fotos: Toni Spangenberg

25.05.2016 / FULDA - Der 25. Mai ist Welt-Multiple-Sklerose-Tag. Diese Jahr steht er unter dem Motto „Selbstbestimmt leben mit MS“. Das Klinikum Fulda und der Landkreis Fulda nutzten die Gelegenheit einen Informationstag zu veranstalten. Neben verschiedenen Infoständen in der Eingangshalle des Klinikums standen auch Fachvorträge über Diagnostik, Behandlung und aktuelle Entwicklungen auf dem Programm. In Hessen sind derzeit 4.000 Menschen an MS erkrankt.


Anlässlich des besonderen Tages informierte Bernd Crusius, Geschäftsführer der Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Hessen, dass deren Geschäftsstelle in der zweiten Jahreshälfte von Alsfeld nach Fulda umziehen werde. „Wir wollen unsere Beratung in der Region intensivieren und einen Förderkreis für Betroffene gründen.“ Die Gesellschaft plant darüber hinaus, in Zusammenarbeit die Plattform MSConnect zu entwickeln, die es MS-Erkrankten ermöglichen soll, sich in einem geschützten Raum auszutauschen. „Facebook wäre da ungeeignet, weil es ein öffentliches Netzwerk ist. Am 1. Juli starten wir mit einer Testphase des besonders von jüngeren Patienten gewünschten, MSConnect.“ Die DMSG plant auch die Beratung „MS PlanBaby“. Hier sollen junge MS-Erkrankte, die eine Familie gründen wollen, fachkundig beraten werden. Wie Betroffene den Berufsalltag meistern, erfahren sie im Jobcoaching. Alle Angebote sind für Mitglieder der DMSG kostenfrei.

Fuldas Bürgermeister Dag Wehner betonte, dass der enge Kontakt zwischen Patienten und MS-Selbsthilfegruppen sehr wichtig sei. „Durch die Selbsthilfe können Betroffene ihr unmittelbares Erleben miteinander teilen.“ Informations- und Aufklärungsarbeit stünden im Fokus. Auch Fuldas Stadtbild müsse umgestaltet werden, damit MS-Kranke möglichst lange selbstbestimmt leben können. „Ich hoffe, dass wir die Tradition des MS-Tages hier im Klinikum auch im nächsten Jahr fortsetzen können.“

Frederik Schmitt, der 1. Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda, ergänzte: „MS ist eine Krankheit mit 1.000 Gesichtern.“ Es sei schwer, Multiple Sklerose zu greifen, da die Krankheit sehr vielfältig sei. Das mache einen umfangreichen Austausch nötig. „Die Diagnose MS kommt für viele Betroffene völlig unerwartet. Es ist eine Krankheit, die einen zeitlebens begleitet“, informiert Dr. Tobias Neumann-Haefelin. Ein langes selbstbestimmtes Leben erfordere verschiedene Faktoren. Neben der passenden Medikation und Beratung müssten auch Ängste abgebaut und Missverständnisse vermieden werden. „Es ist gerade an diesem Tag auch besonders wichtig, Aufmerksamkeit für die Krankheit zu erzeugen.“ (Toni Spangenberg) +++

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