Tag gegen Rassismus
"Was glaubst du denn?!“ - Ausstellung der Richard-Müller-Schule
Fotos: Helena Lemp
24.05.2016 / FULDA - „Black or White“ – mit dem Song von Michael Jackson läutet die Lehrer- und Schülerband „The Richies“ den Tag gegen den Rassismus und die Ausstellungseröffnung „Was glaubst du denn?! - Muslime in Deutschland" der Bundeszentrale für politische Bildung ein. Die Richard-Müller-Schule in Fulda will daran erinnern, alle Menschen – unabhängig von ihrer Hautfarbe, ihrem Geschlecht oder ihrer Einstellung – zu respektieren und wert zu schätzen. Gerade mit Blick auf die Flüchtlingsproblematik und der vermehrten Anschläge auf die Unterkünfte in den letzten Monaten sei es wichtig, das Thema in den Vordergrund zu rücken. „Helfen will gelernt sein. Bildung und Aufklärung tun Not. Wir als Schule sehen uns als Ort der Begegnung“, sagt Schulleiterin Claudia Hümmler-Hille. In Kooperation mit dem Bonifatiushaus wird die Ausstellung mit Plakaten, Workshops, Führungen von 30 Schülerscouts und weiteren Veranstaltungen in der Pausenhalle präsentiert.
„Schulen sind keine Lehranstalten mehr, hier geht es um Dialoge, darum, gemeinsam als Team voranzugehen. Die Medien erinnern uns täglich daran, dass Rassismus eine Herausforderung ist“, so Gunter Geiger, Direktor des Bonifatiushaus. Dazu müsse man sich eindeutig positionieren und seine Haltung nach außen tragen. „Insgesamt ist die junge Generation offener und europafreundlicher als die Erwachsenengeneration“, ergänzt Prof. Dr. Benno Hafeneger von der Philipps-Universität Marburg in seinem Vortrag „Rassismus – Gefahr und Herausforderung für die Demokratie“.
„Man darf die Augen vor den Entwicklungen nicht verschließen und muss alles auf den Tisch legen“, so Hafeneger weiter. Der Rassismus habe sich gewandelt. Heutzutage spreche die Wissenschaft nicht mehr von Rassen-, sondern von Kulturkampf. "Menschen sind ungleich", sei hierbei der vorherrschende Aspekt. Dabei gebe es zwei Arten von Rassismus: der harte, organisierte und daneben der Alltagsrassismus. Während der organisierte Rassismus, wie zum Beispiel rechtsextremistische Parteien, bestimmte Bands oder das freie Netz die meisten Gewalt- und Straftaten hervorrufe, sei dieser im Gegensatz zum Alltagsrassismus überschaubar. „Die Entwicklung ist offen. Es kommt darauf an, wohin die Argumente geworfen werden. Wir werden den Rassismus nicht abschaffen können, aber die Frage ist, wie man ihn eingrenzt“, erklärt der Professor.