Marathonsitzung dauert sechs Stunden
Peter FRICKE (AfD) unterstellt Kreistagsmitgliedern "Überheblichkeit und Anmaßung"
Fotos: Gerhard Manns
24.05.2016 / BAD HERSFELD -
Der Kreistag soll offener für Schulklassen werden, die AfD relativiert den Rechtspopulismus, und der Kreis freut sich über Mehreinnahmen in Höhe von sieben Millionen Euro. Im Vordergrund der konstituierenden Sitzung des Kreistages des Landkreises Hersfeld-Rotenburg am Montag standen aber ganz klar verschiedene Wahlen. Unabhängig von deren Ausgang forderte Landrat Dr. Michael Koch: "Wir brauchen eine parteiübergreifende Zusammenarbeit zu allen Themen. Die Verwaltung ist nur ein Dienstleister, sie sind das oberste Organ des Kreises."
Alter und neuer Vorsitzender des Kreistages ist Horst Hannich. Er sicherte zu, seiner Verpflichtung sachgerecht nachzukommen und seine bevorstehenden Aufgaben objektiv und neutral wahrzunehmen. "Ich wünsche mir, dass die Abgeordneten in sachlichen Debatten und Beratungen nach bestmöglichen Lösungen suchend, zu guten Entscheidungen kommen." Zu seinen Stellvertretern gewählt wurden Helmut Opfer (SPD), Rolf Malachowski (FDP), Wolfgang Curth (CDU), Kaya Kinkel (Grüne) und Hans Georg Vierheller (FWG).
Zu den ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten gewählt wurden für die SPD Christel Stumpf, Alfred Rost, Thomas Giese und Herbert Heisterkamp, für die CDU Carsten Backhaus, Heinz Schlegel und Jürgen Schäfer, für die Grünen Klaus Renschler, für die AfD Wolfgang Heidsiek, für die FWG Anja Zwilch und für die FDP Werner David.
Insgesamt fünf Anträge standen am Montag zur Abstimmung. SPD und CDU stellten eine Resolution gegen die im Bundesverkehrswegeplan ausgewiesene zweigleisige Bahnstrecke von Kirchheim nach Blankenheim an die Bahntrasse Fulda-Eisenach-Erfurt. "Der jetzige Plan bietet keinen Mehrwert für die Region. Der Fernverkehr in Bad Hersfeld würde durch die Strecke eingeschränkt und die Festspielstadt wäre für Besucher schwierig zu erreichen", stellt Walter Glänzer von der CDU fest. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Einer Resolution der SPD zur Sicherung der Kaliproduktion in der Region wurde mit Ausnahme der Linken zugestimmt. Ebenfalls verabschiedet wurde eine Resolution der Grünen Bürger stärker in die Entscheidungen zur Ausweisung von Flächen für Windparks zu beteiligen. Mit Mehrheit wurde der Vorstoß der FDP, die Zulassungsstelle in Rotenburg wieder an Samstagen zu öffnen angenommen. Der Vorschlag der AfD die Zahl der Kreistagsabgeordneten in der nächsten Legislaturperiode von 61 auf 51 zu reduzieren wurde abgelehnt. (Toni Spangenberg) +++