NACHGEDACHT 176

Die Meinung der anderen....Gedanken von Christina LEINWEBER



22.05.2016 / REGION - Die Meinung der anderen. Geben Sie etwas darauf? Wie stehen Sie denn zu Aussagen über ihre Person? Ist es Ihnen „wurscht“, was andere sagen? Oder sind Sie der Typ Mensch, der wegen des kleinsten Wortes Nächte darüber schlafen muss? Was andere Menschen über uns sagen – wie sehr geht uns das ins Mark? Wie sehr trifft es uns, wenn scharf geschossen wird? Oder wie sehr sollte es uns treffen? Und wann ist es besser, ein Schutzschild zur Abwehr vor sich zu halten?



Viele Menschen sagen: „Ich gebe auf die Meinung der Leute gar nichts!“ Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das immer so ganz richtig ist. Vielleicht ist das ein Satz, den man sich wiederholt meditativ einredet, der aber dennoch seine Wirkung nicht entfacht. Vielmehr ist es vielleicht so, wie in einem Text geschildert, den ich letzte Woche in die Finger bekam: Darin stand, dass der Mensch immer danach strebe, „okay zu sein“. Im Grunde gehe es jeden Tag um das Gefühl des Angenommenseins, das unser Grundstreben ausmache.

Tatsächlich leuchtet es doch ein: Wir Menschen als soziale Wesen streben immer wieder um Anerkennung, Wahrnehmung, um das Akzeptiertwerden. Es geht um das Grundgefühl des Geliebtwerdens, das Jesus immer wieder als Handlungsanreiz für unser menschliches Zusammenleben predigte und auch selbst Menschen gütig und barmherzig zukommen ließ.

Muss man deswegen aber die Meinung der anderen, Aussagen zu unserer Person oder zu unserem Verhalten immer ernst nehmen und daraus sofort Rückschlüsse über die eigene Person ziehen? Um Himmels Willen: Nein. Denn die sogenannten „Anderen“ meinen es doch gerade nicht immer gut mit uns. Sie schießen scharf, bedingungslos und häufig ohne Reflexion darüber, was sie anrichten können. Wahrscheinlich fühlen sie sich selbst nicht geliebt genug und müssen mit negativen Handlungen ihr geringes Selbstwertgefühl aufpolieren?

Grundsätzlich gilt also: Was uns nicht gut tut, was uns gerade nicht das Gefühl des Angenommenseins vermittelt, sollten wir schnellstmöglich aus unserem Leben verbannen. Hier wäre ein Schutzschild angemessen. Und alles, was uns auf heilsame, liebevolle Weise genau ins Herz trifft, sollten wir bewahren und hüten, denn es gibt uns das wichtigste Gefühl im Leben: die Liebe. (Christina Leinweber) +++

X